Die Arbeit los zu sein ist vor allen Dingen das Ende einer Beziehung, einer Arbeitsbeziehung. Ob nach einem halben Jahr oder nach einem langjährigen Berufsleben.
Hier geht eine Arbeitsbeziehung in die Brüche, in die Du viel Zeit, viel Energie und viel Liebe investiert hast.
Auf diese Arbeitsbeziehung hast du Deine Lebensplanung aufgebaut und diese Arbeitsbeziehung war der Grundstein für ein relativ sorgenfreies Leben.
Das ist vorbei, vergangen und vorüber.
Jetzt nagt an Dir der Selbstzweifel. Du fühlst Dich verletzt, ausgestoßen und minderwertig. Der letzte Rest von Selbstvertrauen wird in dem Augenblick zerstört, wo Dir die Kündigung bewusst wird und in der Regel durchläufst Du folgende Phasen:
1. Phase einer Kündigung: Nicht-Wahrhaben-Wollen und Verleugnen.
Du glaubst an einen bösen Traum.
2. Phase einer Kündigung: Aufbrechende Gefühle.
Du wirst überrollt von Deinen Gefühlen, bist verzweifelt, voller Angst, plagst Dich mit Selbstzweifeln. Du schläfst schlecht, isst nicht oder zu viel, bist voller Unruhe, hast Verstopfung, Kopf- oder Magenschmerzen, Herzrasen, usw. Du grübelst „warum nur?“ Du ziehst Dich von Freunden zurück oder flüchtest Dich in scheinbar sinnlose Aktivitäten.
3. Phase einer Kündigung: Neuorientierung.
So langsam siehst Du Land. Du kannst Dich wieder beschäftigen, Deine Wut und die Verzweiflung nehmen ab.
4. Phase einer Kündigung: Neues Gleichgewicht.
Du verspürst wieder Selbstvertrauen, verstehst weshalb die Arbeitsbeziehung zerbrach. Du siehst wieder eine Perspektive.
Was kannst bzw. solltest Du tun.
Gib Dir eine Art Schonzeit und lass die Trauer zu.
Glaube nicht, dass die Kündigung spurlos an Dir vorübergeht.
Gehe nicht auf Jobsuche. In dieser Phase signalisierst Du körpersprachlich eher Probleme als Lösungen.
Akzeptiere Deinen Schmerz.
Vermeide Alkohol, Tabletten oder sonstige Suchtmittel.
Gib Dir 14 Tage oder 4 bis 6 Wochen für die Schonzeit, je nach persönlichem Empfinden.
[Tweet „Erinnere Dich an Deine positiven Eigenschaften und Fähigkeiten.“]

hallo herr schmidt,
wir kennen uns schon seit längerer zeit.
wut, trauer, schmerz – 6 wochen.. tja, wenn es doch so einfach wäre. nach längerer krankheit und gefühlten x-hunderten von bewerbungen weiß ich im 3. jahr der arbeitssuche, nicht mehr was ich weiß und was ich kann. wer ich bin, das weiß ich allerdings noch. und wie geht es weiter? herzliche grüße, h.