Vor kurzem erhielt ich eine E-Mail von Dan. Er arbeitet im Bereich Internet-Marketing und liebt es, neue Dinge auszuprobieren und zu experimentieren. Manchmal teilt er seine Ergebnisse und entwickelt daraus ein neues Produkt.
Denn Dan veröffentlicht nicht einfach so, sondern meistens mit einem Ziel vor Augen.
So war es nur eine Frage der Zeit, bis er etwas über generative KI veröffentlichen würde.
Google SGE: Innovation in der Suchtechnologie
Google arbeitet seit einiger Zeit an einer eigenen generativen KI, die mit der Google-Suche verknüpft werden soll. So entstand im nicht ganz so geheimen Google-Labor Google SGE. SGE steht für Search Generative Experience und nein, es ist nicht Google Bart (Gemini).
Google Bart ist ein Chatbot wie ChatGPT von OpenAI. Google Bart, ChatGPT, Copilot und Co treten in einen “Dialog” und haben eine “Persönlichkeit” – obwohl es so etwas bei generativer KI eigentlich nicht gibt.
Google SGE hingegen ist die bewusste Entscheidung von Google, dieser KI keine “Persönlichkeit” zu geben und ausschließlich für die Google Suche zu benutzen. So nachzulesen in der Google-Dokumentation zu möglichst präzisen Antworten.
Google will mit Google SGE neue Elemente in die SERPs bringen.
- AI-Snapshot (KI-Schnappschuss)
- Conversational Mode (Konversations-Modus)
- Vertical Experiences (Vertikale Prspektive)
Das sollte als grobe Erklärung reichen. Ansonsten einfach “Google SGE” in die Suche eingeben.
Erste Erfahrungen und Herausforderungen
Aber zurück zu Dan.
Er hat Mitte Mai herausgefunden, dass Google seine „Search Generative Experience“ in die US-Suchergebnisse integriert hat, und die Ergebnisse waren,… interessant, wie er schrieb, und das führte dazu, die Integration wieder zu entfernen. Dan teilte einige lustige Beispiele, die das veranschaulichten.
Damit war meine Neugier geweckt. An Google SGE wird weiter gearbeitet und ich bin mir sicher, dass es bald wieder in den USA und auch in Europa verfügbar sein wird.
Wenn Google so etwas kann, dann kann Microsoft nicht weit sein, oder haben die schon so etwas?
Kurz Microsoft Bing auf meinem Rechner installiert und siehe da, auf der Bing Suchergebnisseite taucht auch Copilot auf. Das musste ich einfach mal ausprobieren.
Das Ergebnis war zwiespältig und zeigt sehr deutlich, warum die Antworten der (generativen) KI vom Leser weiterhin gewisse Fähigkeiten verlangt. Die Fähigkeit selbst zu denken, zu hinterfragen und die Texte sowohl in ihrem Inhalt als auch in ihrem Kontext zu verstehen und richtig einzuordnen.
Diese 4 Beispiele sind exemplarisch und zeigen warum die oben genannten Fähigkeiten beim Leser vorhanden sein müssen:
Ist es möglich an 8 Tagen in der Woche zu trainieren…
gilt das auch für die Arbeitswoche?
Die Welt verändert sich, besonders wohl in Afrika…
Das erklärt warum einige so denken,
und bitte stimme mir zu, das es eindeutig eine Falschinformation ist.
Bevor sich jetzt die ersten beschweren. Ja, es gibt noch mehr solcher Beispiele. Für Bedenkenträger und Besserwisser. Ja, so etwas passiert und die Technologie entwickelt sich ständig weiter.
Alles richtig, nur das ist NICHT DER PUNKT den ich mache.
Es geht vielmehr um die Fragestellung, um das Wie, um die Formulierung. Ein Beispiel. Nehmen wir wieder Geografie und Afrika.
„Ein afrikanisches Land, das mit K beginnt“ als Suchanfrage kommt zum Ergebnis, das es kein afrikanisches Land gibt, das mit K beginnt. Ich bin mal mutig und behaupte, dass jeder sofort erkennt, das die Antwort falsch ist. Denn wir brauchen nur auf Google Maps zu gehen und finden da zumindest Kenia, oder ins Reisebüro und dort gibt es Reiseangebote nach Kenia.
Kritisches Denken und eine kurze Überprüfung, Fakten-Check, haben geholfen diese Information als falsch zu erkennen.
Jetzt kommt ein anderer, ein weiterer Aspekt: die Fragestellung. Wie stellen wir die Frage, wie formulieren wir, welche Wörter benutzen wir.
- Gibt es in Afrika ein Land mit dem Anfangsbuchstaben „K“
- Welche Länder in Afrika beginnen mit „K“
- Alphabetische Liste aller afrikanischen Länder
Als Ergebnis bekommen wir zumindest Kenia
Die meisten Menschen erkennen, das diese 3 Beispiele und die Ausgangsfrage „ein afrikanisches Land, das mit K beginnt“ zum gleichen Ziel/ Ergebnis führen. Sie alle geben Auskunft, welche Länder mit dem Buchstaben „K“ anfangen.
Die KI jedoch nicht.
Der richtige Umgang mit generativer KI
Eine KI oder generative KI kann einzelne Wörter erkennen, auch einen Satz oder Text, ABER NICHT den sprachlichen und kulturellen Kontext oder die Intension.
Um verwertbare und gute Antworten von der (generativen) KI zu erhalten, ist neben einer gut gestellten Frage auch ein gesunder Menschenverstand bei der KI-Antwort wichtig.
Die (generative) KI ist ein Helfer, der mit den richtigen Fähigkeiten des Anwenders zu einem guten Assistenten werden kann. Pragmatischer ausgedrückt:
Nur wer lernt mit der generativen KI richtig umzugehen, wird die Vorteile für sich nutzen können.