Drei wichtige Faktoren zur Eingrenzung und zum Verständnis
Erstens:
Liebe und Hass liegen sehr dicht beieinander. Auf beiden Gefühlsebenen empfindet man noch etwas für den anderen. Bei Liebe sind es positive Gefühle / Zuneigung, bei Hass sind es negative Gefühle / Abneigung.
Gleichgültigkeit bedeutet, dass man keine besondere emotionale Reaktion auf eine bestimmte Person, Situation oder Sache hat. Wenn man gleichgültig ist, fühlt man weder Liebe noch Hass.
Gleichgültigkeit kann sich auf verschiedene Arten bemerkbar machen.
- Mangelnde Empathie: Eine Person mit Gleichgültigkeit kann sich nicht in die Perspektive anderer Menschen hineinversetzen und ist nicht bereit, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
- Distanziertheit: Gleichgültigkeit kann auch dazu führen, dass eine Person sich emotional von anderen Menschen oder Themen distanziert und kein Interesse an ihnen zeigt.
- Passivität: Gleichgültigkeit kann auch dazu führen, dass eine Person inaktiv wird und keine Handlungsbereitschaft zeigt.
Diese Phänomene kennst Du in mehr oder weniger starker Ausprägung aus Deinem privaten oder Arbeitsumfeld.
Zweitens:
Um dem Phänomen der Gleichgültigkeit entgegen zu wirken, schaffte man in der Arbeitswelt die „Work-Life-Balance“. Dieser Begriff wurde erstmalig Mitte der 1970er Jahre verwendet und hat seitdem an Bedeutung gewonnen. In den späten 1990er und frühen 2000er Jahren wurde er zu einem wichtigen Thema in der Arbeitswelt. Und er ist es bis heute.
Drittens:
Der Begriff Jobghosting ist erst in den letzten Jahren aufgekommen, da es ein Phänomen ist, das mit der Zunahme von Online-Jobangeboten und Bewerbungen über das Internet zusammenhängt. Jobghosting beschreibt den Vorgang, bei dem Bewerber nach einem Vorstellungsgespräch keine Rückmeldung mehr von einem potenziellen Arbeitgeber erhalten oder ohne Absage aus dem Bewerbungsprozess „verschwinden“. Der Begriff leitet sich von dem englischen Wort „ghosting“ ab, das bedeutet, dass eine Person plötzlich und ohne Erklärung den Kontakt zu einer anderen Person abbricht.
Zusammenfassung:
Unzufriedenheit in der Arbeitswelt sollte durch eine „Work-Life-Balance“ kompensiert werden (das ist an sich schon Anachronismus). Doch die Unzufriedenheit mit den derzeitigen Arbeitsbedingungen macht sich durch vermehrte Wechselwünsche bei den Arbeitnehmern bemerkbar. Es hat sich also von Arbeitgeberseite wenig bis gar nichts geändert, trotz viel beschworener „Work-Life-Balance“
Und jetzt trifft ein hohes Angebot auf niedrige Nachfrage (Fachkräftemangel) und was den Bewerbenden schon immer an Gleichgültigkeit von Arbeitgeberseite entgegen gebracht wurde zeigt sich jetzt beim
JOB-GHOSTING
Ghosting oder JobGhosting ist einPhänomen, das immer häufiger in der Arbeitswelt zu finden ist.
Gleichgültigkeit auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber Seite. Wobei darauf hinzuweisen ist, das die Bewerbenden genau das machen, was sie von Unternehmen seit Jahrzehnten hassen gelernt haben: Langsame Reaktionszeiten – Mangelndes Feedback – Kaum Flexibilität – Unattraktive Arbeitsbedingungen – Schlechte Gehaltspakete.
Es geht immer noch darum, dass Arbeitgeber gegenüber Bewerbenden oder Mitarbeitenden eine abgebrühte Gleichgültigkeit demonstrieren.
JobGhosting verursacht viel Frustration und Unsicherheit bei den betroffenen Bewerbern und kann dazu führen, dass sie das Unternehmen in einem negativen Licht sehen. Das ist natürlich schlecht für das Image des Unternehmens und kann langfristige Auswirkungen auf die Mitarbeiterbindung und die Beziehungen des Unternehmen zur Außenwelt haben.
Deshalb ist es wichtig, dass jeder Arbeitgeber proaktiv ist und mit allen Bewerbern und Mitarbeitern kommuniziert. Es ist ein Zeichen von Respekt und Professionalität, Rückmeldungen zu geben und Absagen zu erteilen. Das zeigt, dass das Unternehmen die Zeit und Mühe der Bewerber und Mitarbeiter schätzt und dass es ein offenes, vertrauenswürdiges Umfeld schafft.
______________________________
Als Arbeitgeber solltest Du sicherstellen, dass alle Bewerber und Mitarbeiter mit Respekt und Würde behandelt werden.
Als Arbeitnehmer solltest Du Vereinbarungen einhalten oder frühzeitig absagen.
Zusammenfassend kann JobGhosting nicht nur für Bewerber, sondern auch für Arbeitgeber schädlich sein. Daher ist es wichtig, klare Kommunikation und ein respektvolles Miteinander im Arbeitsumfeld zu fördern.
________________________________
Wenn Du über weitere Inhalte zu Deinem Berufsleben informiert werden möchtest, nutze die KarriereBlätter – informativ – progressiv – exklusiv –
Hast Du als Arbeitnehmer oder Arbeitgeber auch schon mal Ghosting erlebt und wie bist Du damit umgegangen. Lass es uns durch einen Kommentar wissen – DANKE