Arbeitest Du in Deinem Traumberuf?

Warum geben wir eigentlich unsere Traumberufe auf?

Wer sich viel im Internet aufhält, hat vermutlich das Werbevideo der Bayerischen Landesbank mit Ronja von Rönne gesehen. Oder zumindest davon gehört. Kurz zusammengefasst: Kinder werden gefragt, was sie denn später mal werden wollen. Sie antworten. Tierpflegerin, Feuerwehrmann, Sängerin. Als Antwort bekommen sie von Ronja von Rönne zu hören: Das ist dumm, werdet Bänker.

Seit ich das Video gesehen habe, habe ich mir eine Frage gestellt: Warum geben wir eigentlich unsere Traumberufe auf?

Erste Vermutung: Weil es dann mehr Tierärzte als Hunde geben würde, die kastriert werden sollen.

Als Kind hatte man Wünsche, Ambitionen. Man dachte noch nicht daran, dass man die naturwissenschaftlichen Fächer in der Schule nicht ignorieren sollte, wenn man Tierarzt werden will. Man dachte an die niedlichen Hunde und Katzen, die man retten würde.

Manche wollten vielleicht auch Astronaut werden. Reitermädchen (stand so in meinem Freundebuch!), Pirat, Superheldin, Prinzessin. Ich wollte immer Schauspieler werden. Das habe ich im Alter von sechs bis 13 in jedes einzelne Freundebuch geschrieben.

Wann fängt man an, diesen Traum aufzugeben?

Wann kommt die Realität auf einen zu und man entscheidet sich, Geisteswissenschaften zu studieren? Da wäre der Wunsch vermutlich realisierbarer, Prinzessin zu werden, als einen Job direkt nach dem fachwissenschaftlichen Germanistikbachelor zu finden. Aber ich werde schon wieder zynisch.

Wenn ich darüber nachdenke, weiß ich gar nicht, wann ich diesen Realitätscheck selbst gemacht habe. Mir hat niemand gesagt: „Aber E-W., du musst doch was Vernünftiges machen!“, wenn ich erzählt habe, dass ich Schauspieler werden will. Ich sagte allen, da müsse man ja nur gut lügen können und das konnte ich. Interessant, dass ich das meinen Eltern vermutlich auch so erklärt habe.

Am liebsten wollte ich direkt auf die riesige Leinwand (damals in einen Film von Matthias Schweighöfer und das ist mir peinlicher als…so ziemlich alles).

Schwierig: Als Neuling kann man es sich noch nicht erlauben, immer denselben Charakter zu spielen. Das geht erst, wenn man Til Schweiger ist. Und der will nun wirklich niemand sein.

Irgendwann wollte ich jedenfalls nicht mehr Schauspieler werden, war ja auch aussichtslos. Deswegen studiere ich jetzt Germanistik. An dieser Stelle könnte man in einer mittelmäßigen Sitcom aufgezeichnete Lacher einblenden.

Aber mal ehrlich: Niemand muss einem Kind sagen, dass es später wohl eher kein Prinz wird. Man muss keine Träume zerstören. Das schafft schon jeder ganz allein.

„Was willst du später eigentlich mal machen?“ ist gefühlt immer noch die meistgestellte Frage, egal wo. Das geht weit über Familientreffen hinaus, die Frage kommt auch untenrum frei beim Frauenarzt.

Wie gern würde ich sofort antworten können, dass ich unbedingt Prinz werden will. Oder Tierarzt. Irgendetwas „Vernünftiges“ halt.

Wenn man Medizin oder Jura oder Lehramt studiert, hat man meist schon einen Plan. Genauso, wenn man sich für eine Ausbildung entscheidet. Das alles ist nicht bindend, man kann sich immer noch umentscheiden, das weiß ich.

Aber mit der Zeit wurde meine eigene Zukunftsvorstellung immer diffuser.

Natürlich studiere ich Germanistik, weil ich Literatur liebe, weil Schreiben das einzige ist, von dem ich denke, dass ich es okay kann. Aber nur, weil man gerne liest und schreibt, muss man nun wirklich nicht Germanistik studieren.

Es sind weitere drei – mit Master fünf – Jahre, in denen ich mir vorgaukle, ich weiß danach genau, was ich will. Vielleicht weiß ich das dann auch. Hoffentlich weiß ich das dann. Aber mit Anfang 20 ist es verdammt schwierig, sich vorzustellen, was man bis zur Rente tagein tagaus machen will. Vielleicht fehlt mir und allen anderen, die sich eventuell auch so fühlen, einfach eine Passion. Keine Ahnung. Vermutlich ist es aber das normale „Was will ich vom Leben?“-Geschwafel eines gerade so nicht mehr Teenagers.

Aber was will ich jetzt mit dem Ganzen überhaupt sagen? Dass es gut und richtig ist, dass wir uns als Kind die Zukunft einfach vorstellen. Meistens merkt man von allein, dass das nicht so ist. Manche können ihren Traum, Astronaut zu werden, tatsächlich verwirklichen. Und manche brauchen halt noch ein paar Jahre, um überhaupt zu wissen, was man vom Leben will. Und das ist okay.

Man sollte seine Träume niemals wegwerfen, weil jemand sagt, das sei blöd und nicht realisierbar.

Es sei denn, man möchte Schauspielerin werden, aber bekommt schon zwei Wochen vor der Schulaufführung schweißnasse Hände und stottert die einzigen anderthalb Sätze, die man sagen muss, unverständlich hervor. Quelle


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