Verfalle nicht dem Action Bias

Der Satz „Verfalle nicht dem Action Bias“ bedeutet: Handle nicht nur, um das Gefühl zu haben, etwas zu tun – sondern nur, wenn es sinnvoll ist.

Was ist der Action Bias?

Der Action Bias ist eine kognitive Verzerrung, bei der Menschen dazu neigen, lieber irgendeine Handlung zu setzen, auch wenn Abwarten oder Nicht-Handeln klüger wäre.
Er kommt oft vor, wenn:

  • die Situation unklar ist,
  • Druck oder Stress herrscht,
  • man Angst hat, passiv zu wirken.

Beispiele:

  • Ein Fußballtorwart springt beim Elfmeter fast immer zur Seite, obwohl „in der Mitte stehen bleiben“ statistisch oft besser wäre.
  • Ein Investor verkauft Aktien bei Turbulenzen sofort – statt rational abzuwägen.
  • Ein Manager startet sofort neue Projekte nach einem Misserfolg, statt Ursachen zu analysieren.

Fazit:

„Nicht-Handeln“ ist manchmal die beste Entscheidung.
Verfalle nicht dem Handlungsdrang – denke zuerst, handle zielgerichtet.

Im Bewerbungsprozess

Im Bewerbungsprozess ist Warten manchmal klüger als sofortiges Handeln, besonders wenn überstürztes Verhalten mehr schadet als nützt.


Nach dem Absenden der Bewerbung

Nicht sofort nachfragen, ob die Bewerbung angekommen ist oder wann man mit einer Antwort rechnen kann.
Warum Warten besser ist:
Personalabteilungen brauchen Zeit. Zu frühes Nachhaken kann ungeduldig oder unprofessionell wirken.

Empfohlene Wartezeit:
→ 1–2 Wochen nach Einsendeschluss oder nach Versand der Unterlagen.


Nach dem Vorstellungsgespräch

Nicht gleich am nächsten Tag eine E-Mail schreiben, in der man sich nochmals bedankt und sofort nachfragt, wie es aussieht.

Warum Warten besser ist:
Ein zu schnelles Nachfassen kann als Unsicherheit interpretiert werden. Viele Unternehmen brauchen Zeit für interne Rücksprachen.

Empfohlene Wartezeit:
→ 7–10 Tage – danach kann eine höfliche Nachfrage sinnvoll sein.


Wenn man mehrere Bewerbungen offen hat

Nicht sofort auf das erste Angebot eingehen, nur weil man „etwas“ haben will.

Warum Warten besser ist:
Manchmal folgen bessere Optionen. Übereilte Zusagen können langfristig zu Unzufriedenheit führen.

Tipp:
Höflich um Bedenkzeit bitten (z. B. 3–5 Tage), wenn man ein Angebot bekommt.


Bei Unsicherheit oder Frust

Nicht aus Frust neue, unpassende Bewerbungen rausschicken (Stichwort: Bewerben „um etwas getan zu haben“).

Warum Warten besser ist:
Besser kurz innehalten, reflektieren, Unterlagen optimieren oder gezielter suchen.


Merke

„Nicht jede Bewegung bringt dich vorwärts.“

Warten ist kein Zeichen von Passivität – sondern oft ein Ausdruck von Strategie und Reife.

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