Unsicherheit erkennen und überwinden

Unsicherheit ist ein normales menschliches Gefühl, das Dich in vielen Bereichen Deines  Lebens begleitet. Indem Du Dir bewusst machst, wie sich Unsicherheit bemerkbar macht, kannst Du besser mit ihr umgehen und Deine Ängste überwinden. Indem Du die körperlichen Reaktionen, Vermeidungsverhalten, Selbstzweifel und soziale Auswirkungen erkennst, kannst Du gezielt an Deiner eigenen Entwicklung arbeiten und Deine Unsicherheit schrittweise reduzieren.

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass niemand perfekt ist und dass es Mut erfordert, sich Unsicherheiten zu stellen. Letztendlich können wir uns selbst dabei helfen, ein erfüllteres und selbstbewussteres Leben zu führen.

Drei Aspekte beleuchte ich in diesem Blogartikel.

1. Wie macht sich Unsicherheit bei Menschen bemerkbar?

2. Der Umgang mit unsicheren Menschen

3. 6 toxische Sätze, an denen du höchst unsichere Menschen am Arbeitsplatz erkennst.

Wie macht sich Unsicherheit bei Menschen bemerkbar?

Unsicherheit ist ein weit verbreitetes menschliches Gefühl, das uns alle von Zeit zu Zeit betrifft. Obwohl Unsicherheit eine natürliche Reaktion auf neue oder herausfordernde Situationen ist, kann sie unsere Lebensqualität beeinflussen und unsere Fähigkeit beeinträchtigen, unsere Ziele zu erreichen. In diesem Blogartikel beschäftige ich mich damit, wie sich Unsicherheit bei Menschen bemerkbar macht und welche Auswirkungen sie haben kann.

Körperliche Symptome:
Unsicherheit kann sich auf verschiedene Weise auf unseren Körper auswirken. Einige Menschen erleben beispielsweise ein erhöhtes Herzrasen, Schwitzen oder Zittern. Diese körperlichen Symptome können auftreten, wenn wir uns in einer unsicheren Situation befinden oder Angst vor dem Urteil anderer haben. Darüber hinaus können Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und Muskelverspannungen auftreten. Indem wir uns bewusst werden, wie sich Unsicherheit physisch äußern kann, können wir besser damit umgehen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um uns zu beruhigen.

Vermeidungsverhalten:
Unsicherheit kann dazu führen, dass Menschen dazu neigen, bestimmte Aktivitäten oder Situationen zu vermeiden. Sie fühlen sich möglicherweise unwohl oder fürchten sich vor dem, was passieren könnte. Das Vermeiden von Herausforderungen kann jedoch langfristig zu einem eingeschränkten Leben führen. Menschen könnten sich zurückziehen, neue Chancen nicht ergreifen oder sich nicht trauen, ihre Meinung zu äußern. Es ist wichtig zu erkennen, wann Unsicherheit unser Verhalten beeinflusst, um bewusste Entscheidungen zu treffen und unsere Ängste zu überwinden.

Selbstzweifel:
Ein häufiges Merkmal von Unsicherheit ist Selbstzweifel. Menschen können sich ständig fragen, ob sie gut genug sind, ob sie es verdienen, Erfolg zu haben oder ob ihre Entscheidungen die richtigen sind. Dieser innere Dialog der Selbstkritik kann zu einem Mangel an Selbstvertrauen und einer geringen Selbstwirksamkeit führen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Selbstzweifel normal sind, aber dass sie uns nicht davon abhalten sollten, unsere Ziele zu verfolgen. Indem wir uns unserer eigenen Stärken bewusst werden und uns selbst positive Bestärkungen geben, können wir unsere Unsicherheit überwinden.

Soziale Auswirkungen:
Unsicherheit kann auch unsere sozialen Beziehungen beeinflussen. Menschen könnten Schwierigkeiten haben, neue Kontakte zu knüpfen, Small Talk zu führen oder ihre Meinung in Gruppen zu äußern. Die Angst vor Ablehnung oder Kritik kann zu einem Rückzug aus sozialen Situationen führen. Es ist wichtig zu verstehen, dass die meisten Menschen ähnliche Unsicherheiten haben und dass es in Ordnung ist, sich verletzlich zu zeigen. Indem wir uns anderen öffnen und uns erlauben, unschätzbare Erfahrungen zu machen, können wir unser Selbstvertrauen stärken und unsere Unsicherheit allmählich abbauen.

unsicherheit kann soziale Beziehungen beeinflussen

Umgang mit unsicheren Menschen

Der Umgang mit unsicheren Menschen erfordert Einfühlungsvermögen, Geduld und Verständnis. Hier sind einige hilfreiche Tipps, wie Du unsichereren Menschen gegenüber sensibel und unterstützend sein kannst:

Empathie zeigen:
Versuche, die Perspektive der unsicheren Person einzunehmen und ihre Gefühle nachzuvollziehen. Zeige Verständnis für ihre Unsicherheit und biete Unterstützung an, anstatt zu urteilen oder sie zu kritisieren.

Aufmerksames Zuhören:
Gib der unsicheren Person die Möglichkeit, sich auszudrücken und ihre Sorgen oder Ängste zu teilen. Höre aktiv zu, ohne zu unterbrechen oder voreilige Ratschläge zu geben. Manchmal kann es schon helfen, wenn jemand einfach da ist und zuhört.

Ermutige und bestärke:
Ermutige die unsichere Person, ihre Fähigkeiten und Stärken anzuerkennen. Gib ihr positive Rückmeldungen und ermutige sie, ihre Ziele zu verfolgen. Kleine Erfolge und Fortschritte sollten gewürdigt werden, um das Selbstvertrauen zu stärken.

Geduld haben:
Unsicherheit ist oft tief verwurzelt und kann nicht über Nacht verschwinden. Sei geduldig und respektiere das individuelle Tempo der unsicheren Person, wenn es darum geht, Herausforderungen anzunehmen und Selbstvertrauen aufzubauen.

Ermutige zur Selbstreflexion:
Helfen Sie der unsicheren Person dabei, ihre eigenen Denkmuster und Selbstzweifel zu erkennen. Ermutige sie, ihre negativen Gedanken zu hinterfragen und alternative Perspektiven zu entwickeln. Unterstütze sie dabei, ihre Stärken und Erfolge anzuerkennen.

Schaffe eine unterstützende Umgebung:
Schaffe eine Atmosphäre des Vertrauens und der Unterstützung, in der die unsichere Person sich sicher fühlt, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken. Vermeide kritisches Feedback oder Vergleiche mit anderen, sondern konzentriere Dich auf die individuellen Fortschritte und das persönliche Wachstum.

Professionelle Hilfe anbieten:
In einigen Fällen kann die Unsicherheit einer Person tieferliegende Ursachen haben oder zu erheblichen Beeinträchtigungen führen. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe anzubieten, wie zum Beispiel die Unterstützung durch einen Therapeuten oder Coach.

ACHTUNG: Es wichtig zu betonen, dass jeder Mensch unterschiedlich ist und individuell auf Unsicherheit reagiert. Was für manche hilfreich sein kann, funktioniert möglicherweise nicht für andere. Sei also offen, einfühlsam und respektvoll im Umgang mit unsicheren Menschen und passe die Unterstützung an ihre Bedürfnisse an.

Young female comforting her colleague worried about work problems

6 toxische Sätze, an denen Du höchst unsichere Menschen am Arbeitsplatz erkennst.

Folgenden Sätze sind laut Stefan Falk, einem Coach, Buchautor und Experten für Psychologie am Arbeitsplatz, häufig ein Ausdruck von Unsicherheit. 

1. „Das habe ich schon probiert – hat nicht funktioniert.“
Unsichere Menschen seien Stefan Falk zufolge grundsätzlich skeptisch gegenüber Experimenten und Veränderungen. Sie würden beinahe alles sagen, was Veränderungen und neue Impulse im Keim erstickt – auch wenn es eine Lüge ist.

2. „Das ist eine dumme Idee. Alles ist gut so, wie es ist.“
Starke Ablehnung und absolute Aussagen seien laut dem Experten typisch für unsichere Menschen. Damit versuchten sie nicht nur, Sicherheit vorzuspielen, sondern zugleich jeden Raum für Zweifel und Diskussion abzusperren. 

3. „Für andere geht das vielleicht, aber für mich ist das nichts.“
Ebenso wie Veränderungen fürchteten laut Stefan Falk sehr viele unsichere Menschen, nicht gut genug zu sein – und oft bedeute das für sie, nicht besser zu sein als andere. Im Durchschnitt oder Mittelfeld zu liegen, reiche ihrem instabilen Ego meist nicht aus, daher betonten sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass sie etwas Besonderes seien. 

4. „Können wir uns nicht etwas Anderes überlegen? Das überzeugt mich irgendwie nicht.“
Unsichere Menschen seien dem Coach zufolge in der Regel sehr schnell darin, etwas zu kritisieren und Vorschläge und Ideen abzulehnen – insbesondere wenn es darum geht, Dinge zu verändern –, ohne dabei konkrete Details herauszugreifen oder Alternativen anzubieten. Sie versuchen stets, den Status quo sowie ihren eigenen Stand zu verteidigen und beizubehalten.

5. „Dafür habe ich jetzt keine Zeit, meine anderen Prioritäten sind wichtiger.“
Unsichere Menschen liefen nach der Erfahrung von Stefan Falk oft mit einem relativ starr nach vorne gerichteten Tunnelblick durchs Leben und sehen vieles, was sicherere, gelassene Personen als Inspiration wahrnehmen, als unnötige, unwichtige Ablenkung. Wenn sie sagten, sie hätten Wichtigeres zu tun, hätten sie in Wahrheit in erster Linie Angst, aus dem Konzept zu geraten.

6. „Du hast keine Ahnung, wie komplex meine Aufgaben sind und was ich alles leiste.“
Ob Hilfsangebote, Hinweise oder Anregungen, unsichere Menschen täten sich laut dem Experten typischerweise schwer damit, etwas von anderen Personen anzunehmen. Um ihr eigenes Ego zu stärken, machen sie ihre Mitmenschen klein, reden sich und anderen ein, dass niemand in der Lage ist, die Komplexität ihrer Situation, die Exzellenz ihrer Leistungen und Fähigkeiten zu erfassen. 

Zu was Du jetzt in der Lage bist

Ob Du im Job oder in Deinem privaten Umfeld mit unsicheren Menschen zu tun hast, die Voraussetzung, um mit ihnen zurechtzukommen, ist grundsätzlich, ihre Unsicherheit zu erkennen. Wenn Dir das einmal gelungen ist, wirst Du in der Regel instinktiv anders auf sie reagieren, da Du ein besseres Verständnis für ihre Motivation haben und leichter Mitgefühl entwickeln kannst. Schaffst Du es, einer unsicheren Person mit Ruhe, Gelassenheit und Respekt zu begegnen, wird sie sich von Dir weniger bedroht fühlen und idealerweise etwas entspannen. Dann kannst Du probieren, mit ihr ein konstruktives Gespräch zu beginnen, in dem Du sie etwa bittest, ihre Sichtweise weiter auszuführen und mehr von sich und ihren Gedanken mit Dir zu teilen.

Eine andere Strategie, auf unsichere Menschen zu reagieren, ist, sofern es irgendwie geht, einen Bogen um sie zu machen. Du kannst und musst nicht jede Person retten, die Dir über den Weg läuft. Es ist okay, wenn Du Dich auf die Menschen konzentrierst, die Dir etwas bedeuten oder die aus anderen Gründen aus Deinem Leben nicht wegzudenken sind. Hast Du darüber hinaus noch Energie für weitere Personen, fein, hast Du das nicht, genauso fein. Schließlich ist es schon gut genug, wenn nicht Du es bist, die andere mit Deiner Unsicherheit belastet

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