Ein konstruktiv geschlichteter Streit kann die Zusammenarbeit stärken, indem Missverständnisse geklärt und Vertrauen aufgebaut werden. Deine Rolle als Führungskraft ist dabei, einen respektvollen Rahmen zu schaffen, in dem Lösungen entstehen können.
Kurze Zusammenfassung, falls Du heute noch einen Streit schlichten musst.
- Bleibe neutral: Als Führungskraft ist es deine Aufgabe, beide Seiten zu moderieren, nicht zu bewerten.
- Zeige Verständnis: „Ich verstehe, warum Sie sich darüber geärgert haben.“
- Setze klare Grenzen: Persönliche Angriffe oder respektloses Verhalten müssen sofort unterbunden werden.
Diese Fehler solltest Du vermeiden
- Konflikte ignorieren oder zu spät angehen.
- Partei ergreifen oder voreilige Schlüsse ziehen.
- Lösungen aufzwingen, ohne die Beteiligten einzubinden.
8 Punkte, wie Du als Führungskraft konstruktiv einen Streit schlichtest
1. Sofort handeln, aber nicht überstürzen
- Warum: Längere Konflikte können die Arbeitsatmosphäre belasten und die Produktivität senken. Allerdings sollten Emotionen nicht auf ihrem Höhepunkt sein.
- Tipp: Plane ein zeitnahes Gespräch, sobald die Beteiligten bereit sind, sachlich zu sprechen.
2. Einen neutralen Rahmen schaffen
- Warum: In einer entspannten Umgebung fühlen sich beide Parteien sicherer und offener.
- Tipp: Führe das Gespräch an einem neutralen Ort, wo keine Partei sich bevorteilt fühlt.
3. Zuhören ohne Vorurteile
- Warum: Alle Beteiligten müssen das Gefühl haben, dass ihre Perspektive ernst genommen wird.
- Tipp:
- Gib beiden Seiten ausreichend Zeit, ihre Sichtweise darzustellen.
- Vermeide es, sofort Partei zu ergreifen oder zu bewerten.
4. Sachlich bleiben und Emotionen entschärfen
- Warum: Emotionen können die Situation verschärfen und den Blick auf Lösungen blockieren.
- Tipp:
- Benenne überhitzte Emotionen: „Ich merke, dass das ein emotionales Thema ist. Lassen Sie uns versuchen, sachlich zu bleiben.“
- Führe das Gespräch zurück auf die Sachebene, wenn es ins Persönliche abdriftet.
5. Gemeinsam Ursachen analysieren
- Warum: Konflikte entstehen oft aus Missverständnissen, unterschiedlichen Erwartungen oder Kommunikationsproblemen.
- Tipp:
- Stelle klärende Fragen: „Was genau hat Sie gestört?“ oder „Was hätten Sie sich stattdessen gewünscht?“
- Identifiziere objektive Fakten und trenne diese von persönlichen Interpretationen.
6. Lösungen gemeinsam erarbeiten
- Warum: Lösungen, die von den Beteiligten selbst entwickelt werden, haben eine höhere Akzeptanz.
- Tipp:
- Bitte beide Seiten, Vorschläge für eine Lösung einzubringen.
- Stelle sicher, dass die Lösung realistisch und für beide akzeptabel ist.
7. Vereinbarungen treffen
- Warum: Eine klare Vereinbarung verhindert, dass der Konflikt wieder aufflammt.
- Tipp:
- Formuliere konkrete Maßnahmen oder Verhaltensregeln, z. B.: „Ab sofort sprechen wir Themen direkt an, bevor sie sich aufstauen.“
- Dokumentiere die Vereinbarung, falls der Konflikt später erneut aufkommt.
8. Nachfassen
- Warum: Ein ungelöster Konflikt kann wieder aufflammen, wenn er nicht nachhaltig beobachtet wird.
- Tipp:
- Überprüfe nach einiger Zeit, ob die Vereinbarung eingehalten wird.
- Biete Unterstützung an, falls erneut Spannungen auftreten.