Rentner gehen fast doppelt so häufig arbeiten wie noch im Jahr 2010. Besonders eine Gruppe in den neuen Bundesländern geht häufiger arbeiten.
Gegenüber 2005 sind 547.000 oder 73 Prozent mehr Rentner erwerbstätig.
Die Zahl der Rentner, die einer Erwerbsarbeit nachgehen, steigt weiter. 2019 waren laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit rund 1,29 Millionen Menschen, die die Regelaltersgrenze erreicht hatten, weiter erwerbstätig.
Das waren rund 400.000 oder 45 Prozent mehr als 2010, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Gegenüber 2005 seien es sogar 547.000 oder 73 Prozent mehr Rentner gewesen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
Die Gesamtzahl der Altersrentner ist diesen Angaben zufolge von 2010 bis 2019 um 3,9 Prozent auf rund 17,11 Millionen gestiegen. Acht von zehn erwerbstätigen Rentnern – 1,02 Millionen oder 79,2 Prozent – waren im vergangenen Jahr ausschließlich geringfügig beschäftigt.
Jeder fünfte erwerbstätige Rentner – 268.000 oder 20,8 Prozent – sei sozialversicherungspflichtig beschäftigt gewesen. Diese Zahl sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, von 11,9 Prozent in 2005 auf 20,8 Prozent in 2019.
Dabei zeige sich, dass der Anteil an Frauen sowie der an Rentnern aus den neuen Bundesländern, die im Alter einer Erwerbstätigkeit nachgingen, besonders gestiegen sei, erläuterte der Brandenburger Bundestagsabgeordnete. So sei der Anteil der im Rentenalter erwerbstätigen Frauen in den letzten zehn Jahren bis 2019 um 170.577 oder 42,4 Prozent angestiegen. Und der Anteil der im Alter erwerbstätigen Ostdeutschen erhöhte sich um 77.332 oder 61,5 Prozent, der Anteil der erwerbstätigen Westdeutschen um 324 110 oder 42,3 Prozent.
Die Bundesregierung argumentiert in ihrer Antwort, „Erwerbsarbeit im Rentenalter ist, anders als oftmals angenommen, kein Indiz für Altersarmut.“ Sie verweist auf eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung: „Als Hauptgründe für eine Erwerbsarbeit nach Erreichen der Regelaltersgrenze werden von der Mehrheit der Befragten immaterielle Aspekte genannt. Dazu gehören beispielsweise Spaß an der Arbeit, der Kontakt zu anderen Menschen oder das Gefühl, gebraucht zu werden.“
Es ist jedoch eher zu befürchten, dass viele Rentner einen Job annehmen müssen, um Altersarmut und Sozialleistungsbezug abzuwenden.
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