Höre interessiert zu und lerne Menschen in ihrem beruflichen Kontext besser kennen.

Storylistening ist eine innovative und vielversprechende Methode, um in Vorstellungsgesprächen über die üblichen Standardfragen hinauszugehen und tiefere Einblicke in die Persönlichkeit und Erfahrungen eines Kandidaten zu gewinnen.

Warum Storylistening?

  • Authentizität: Statt vorgefertigter Antworten erhält man Einblicke in die persönliche Geschichte und Motivation des Kandidaten.
  • Tiefgang: Durch das Erzählen von Geschichten können Kandidaten ihre Fähigkeiten, Erfahrungen und Werte auf eine lebendige und anschauliche Weise vermitteln.
  • Erinnerung: Geschichten bleiben besser im Gedächtnis als bloße Fakten. Das erleichtert die spätere Entscheidung und ermöglicht einen besseren Vergleich der Kandidaten.
  • Beziehungsaufbau: Storylistening schafft eine vertrauensvollere Atmosphäre und ermöglicht einen tieferen Austausch zwischen Bewerber und Recruiter.

Wie funktioniert Storylistening in der Praxis?

Anstatt mit Fragen wie „Erzählen Sie etwas über sich“ zu beginnen, können Sie offene Fragen stellen, die zum Erzählen anregen:

  • Erfolgsgeschichten: „Beschreiben Sie eine Situation, in der Sie eine besondere Herausforderung gemeistert haben.“
  • Misserfolgsgeschichten: „Welche Lektion haben Sie aus einem beruflichen Misserfolg gezogen?“
  • Teamwork: „Erzählen Sie von einem Projekt, bei dem Sie eng mit anderen zusammengearbeitet haben.“
  • Kreativität: „Beschreiben Sie eine innovative Idee, die Sie umgesetzt haben.“

StoryLISTENING ist nur dann ein Gamechanger, wenn Du Dich auf die Bewerbenden einlässt und nicht in starren Recruitings Formeln verharrst und in die bürokratische Recruitings Rhetorik verfällst.

So wirst Du zum guten Zuhörer / Listener

Beim Storylistening liegt der Fokus darauf, Geschichten aus dem Leben der Bewerber*innen zu hören, statt lediglich standardisierte Fragen abzuarbeiten. Hier sind die wesentlichen Unterschiede für den Recruiter:

1. Einblick in die Persönlichkeit

  • Herkömmlich: Standardfragen liefern oft vorbereitete, polierte Antworten, die wenig über die echte Persönlichkeit verraten.
  • Storylistening: Die Bewerber*innen erzählen persönliche Geschichten, die authentischer sind und zeigen, wie sie in realen Situationen denken und handeln.

2. Stärken und Soft Skills greifbar machen

  • Herkömmlich: Abgefragte „Stärken und Schwächen“ bleiben oft oberflächlich und austauschbar.
  • Storylistening: Der Recruiter erkennt durch konkrete Beispiele, wie Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Problemlösungsfähigkeit oder Kreativität tatsächlich angewendet wurden.

3. Atmosphäre im Gespräch

  • Herkömmlich: Oft formell, mit Druck auf den Bewerber, „richtige“ Antworten zu geben.
  • Storylistening: Das Gespräch wird persönlicher und entspannter, weil Geschichten erzählen natürlicher ist und eher einem Dialog entspricht.

4. Flexibilität und Anpassung

  • Herkömmlich: Der Ablauf ist starr, basierend auf einem vorgegebenen Fragenkatalog.
  • Storylistening: Der Recruiter reagiert dynamisch auf die Geschichten, stellt gezielte Nachfragen und geht tiefer, wenn ein Aspekt interessant ist.

5. Bessere Erinnerbarkeit

  • Herkömmlich: Antworten verschwimmen oft, weil viele Bewerber*innen Ähnliches sagen.
  • Storylistening: Eine spannende oder emotionale Geschichte bleibt leichter im Gedächtnis und macht den Bewerber greifbarer.

Fazit:

Für die Recruiter bedeutet Storylistening, Menschen in ihrem beruflichen Kontext besser kennenzulernen und zu verstehen, wie sie Herausforderungen meistern und welche Werte sie antreiben. Es ist weniger ein „Abfragen“ und mehr ein „Erforschen“. Das führt zu fundierteren Entscheidungen und oft auch zu einer positiveren Candidate Experience.

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