Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und ein Titel macht noch keine angemessene Bezahlung

Du erinnerst Dich noch an den Schrecken aller Schulkinder? Richtig, das war nicht der Schuldirektor, sondern der Hausmeister.

Dieser Botschafter des Schreckens ist in den 1970/80er Jahren namentlich aufgestiegen zum Facility Manager – yeah –
Für die Skeptiker unter Euch und zur Klarstellung: Natürlich hat der Aufgabenbereich des heutigen Facility Managers nichts mehr mit den Aufgaben eines Hausmeisters aus den 1900er Jahren zu tun.

Trotzdem und gerade deswegen. Unternehmen habe erkannt, dass es einfacher ist einen Titel zu kreieren, als das betriebliche Gehaltsgefüge zu verändern.

Für den Mitarbeitenden verheißt ein Titel Prestige, er poliert das eigene Image auf, befriedigt das Geltungsbedürfnis und verschafft Ansehen in der Fanbase.
Beispiel Müllmann:
Mit der Berufsbezeichnung Müllmann kann man auf Grillparties nicht wirklich gute Laune erzeugen, die Berufsbezeichnung Fachkraft für Kreislauf und Abfallwirtschaft dagegen löst Begeisterung aus, vor allen Dingen bei Grillfestivitäten.

Für das Unternehmen verheißt die Vergabe von vielversprechenden Titeln eine deutliche Einsparung der Personalkosten.

Beispiel: Amerikanische Konzerne sparen Milliarden Dollar durch Titelvergabe.

Sobald ein Angestellter „Manager“ ist, wird er häufig nicht mehr stundenweise bezahlt und erhält auch für Überstunden nicht mehr den üblichen eineinhalb-fachen Satz.

Damit sparen sich amerikanische Konzerne im Jahr Kosten von über vier Milliarden Dollar. Die „beförderten“ Angestellten hingegen verdienen im Durchschnitt 13 Prozent weniger, als sie ohne ihren neuen Titel bekommen hätten.

Die Methoden gibt es zwar schon lange. Doch laut einer Gemeinschaftsstudie der Harvard Business School und der University of Texas werden viele Arbeitgeber bei der Erfindung neuer Pseudo-Titel immer kreativer – beziehungsweise dreister.

„Arbeitsintensive Unternehmen, die auf billige Arbeitskräfte angewiesen und raffiniert genug sind, nutzen dies gezielt, um ihre Kosten zu senken“, erklärte Umit Gurun, Co-Autor der neuen Untersuchung, im Gespräch mit dem Nachrichtensender „CBS News“.

Be careful.
Sollte Dir beispielsweise als Software-Ingenieur*in, als Reinigungskraft, als KFZ Mechatroniker*in oder als Assistent*in der Geschäftsleitung eine Manager-Position angeboten werden, wundere Dich nicht, wenn Dir damit mehr Verantwortung (Stress) übertragen wird, aber gleichzeitig Dein Gehaltsniveau auf gleichem Level bleibt.


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