Der Einstiegssatz.

Alles Denken ist nichts anderes als
ein Vorstellen durch Merkmale.

Immanuel Kant, (1724 – 1804), deutscher Philosoph

 „Mit Aufmerksamkeit habe ich Ihre Stellenanzeige im Hamburger Abendblatt vom 20.09.2011 gelesen. Die von Ihnen angebotene Position ist für mich besonders interessant, da ich gerne in dem spannenden und anspruchsvollen Bereich der Öffentlichkeitsarbeit arbeiten möchte“.

Ja, da geht jedem Personalentscheider vor Freude der Hut hoch. Du erinnerst Dich:

  • Fasse Dich kurz!

  • Artikuliere verständlich!

  • Formuliere nützlich!

Der Absatz wirkt zu lang. Er ist verständlich. Die Angaben sind vollkommen nutzlos.

Der Personalentscheider und seine Human Resource Executive Chefin  hoffen darauf, das Du mit Aufmerksamkeit das Stellenangebot gelesen hast und sie hoffen ebenfalls, das die Stelle für Dich interessant ist und das der Bereich der Öffentlichkeitsarbeit spannend und anspruchsvoll ist, das wissen die Beiden schon lange.

Also, was gibt’s Neues?

Nichts, was die Beiden nicht schon wüssten bzw. was in jeder Bewerbung als Einleitung steht. Informationen die selbstverständlich aus dem Vorlegen dieser Mappe hervorgeht.

Versuche es mit dieser Variante.

„Als Mitarbeiter stelle ich mich vor“.

  • Ist das kurz? Ja.

  • Ist das verständlich? Ja.

  • Ist das für die Leserin nützlich? Nein.

Das Satzgerippe muss jetzt noch mit Fleisch besetzt werden. So ist das zu mager. Die Leserin muss sich ein Bild von Dir und Deiner Qualifikation machen können und dazu benutzt Du einen ganz einfachen Trick.

Du musst Deine Mitarbeiterfähigkeiten so formulieren, dass im Kopf der Leserin ein entsprechend positives Bild entsteht.

Du bist dafür verantwortlich, dass ein entsprechendes Bild von Deiner Person im Zusammenhang mit Deiner Leistung, im Kopf der Leserin entsteht.

Schaffst Du das, dann ist das Interesse an Deiner Person als Mitarbeiter weiter gestiegen und Du bist im Wettbewerb schon wieder einen Schritt weiter.

Mitarbeiter – beschreibe die Funktion, auf die Du Dich bewirbst. Nicht Mitarbeiter sondern z.B. Busfahrer oder Projektleiter oder Dipl. Biologe oder Friseurin oder Doktor der Geisteswissenschaften oder Maurer.

Der Satz lautet dann wie folgt: „Als Sozialpädagoge stelle ich mich vor“.

Brüller – oder.

Du hast Recht. Ein Brüller ist was anderes. Jetzt weiß die Entscheiderin zwar, als was Du Dich vorstellst, aber – sie macht sich jetzt ein Bild von einem Sozialpädagogen, einer Projektleiterin, einem Busfahrer oder einem Geisteswissenschaftler aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen. Das können, müssen aber nicht immer die besten Erfahrungen sein.

Was sagte ich noch: „Du bist dafür verantwortlich, ein entsprechendes Bild von Deiner Person im Zusammenhang mit Deiner Leistung, im Kopf der Leserin zu projizieren“.

Also ergänzen wir den Satz mit max. zwei kleinen Worten und zwar mit max. zwei Eigenschaftswörtern oder Adjektiven. Welche Eigenschaften zeichnen Dich als Sozialpädagogen, Projektleiterin, Busfahrer oder Geisteswissenschaftler aus. Du kannst das auch persönliche Fähigkeiten oder soft skills oder soziale Kompetenz nennen.

Hier sind mal einige:  Vertrauenswürdigkeit – Empathie (Mitgefühl) – Einfühlungsvermögen – Menschenkenntnis – Durchsetzungsvermögen – Selbstbewusstsein – Kreativität – Kampfgeist – Kommunikationsverhalten – Motivation, Fleiß, Ehrgeiz – Kritikfähigkeit – Stressresistenz – Konflikte und Mißerfolge bewältigen können – Eigenverantwortung – Organisationstalent

Suche Dir maximal zwei Eigenschaften aus, die Deine berufliche Qualifikation auszeichnen. Z.B.:

  • „Als empathischer und stressresistenter Sozialpädagoge stelle ich mich vor“.

  • „Als kordinationsstarke und detailorientierte Projektleiterin stelle ich mich vor“.

  • „Als verkehrssicherer und dynamischer Busfahrer stelle ich mich vor“

  • „Als interkulturell agierender Geisteswissenschaftler stelle ich mich vor“

Ha, ha – das klingt schon ganz anders und das Bild im Kopf der Leserin verdichtet sich zu einer konkreteren Vorstellung der Bewerbungskandidaten.

  • Mach Dir eine Liste Deiner außergewöhnlichen Eigenschaften.

  • Nutze Adjektive, die ungewöhnlich sind und Deine zukünftige Berufswelt bestimmen.

  • Fang an Dich zu loben. Eigenlob stimmt. (das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun)

Nachdem wir Deine Person näher bestimmt haben und sich jeder ein Bild von Deiner Funktion in dem Unternehmen machen kann, solltest Du der Leserin auch noch klar machen, das Du weißt, wo Du Dich bewirbst.

Wir setzen wieder voraus, das Du investigativ (aufdeckend, enthüllend, nachforschend) recherchiert hast und Du genau weißt warum und wie Du dem Unternehmen oder der Institution weiter helfen kannst.

Dann könnte Dein Einstiegssatz wie folgt lauten:

  • „Als empathischer und stressresistenter Sozialpädagoge stelle ich mich Ihrer regional anerkannten Institution vor“.

  • „Als kordinationsstarke und detailorientierte Projektleiterin stelle ich mich Ihrem global agierendem Unternehmen vor“

  • „Als verkehrssicherer und dynamischer Busfahrer stelle ich mich Ihrem Familienunternehmen vor“

  • „Als interkulturell agierender Geisteswissenschaftler stelle ich dem weltweit bekannten Goetheinstitut vor“

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