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Lupenreine Diskriminierung von Frauen

Sind Frauen in Gehaltsgesprächen schüchterner als Männer?

Das dachten Forscher bisher.
Nun stellt sich heraus: Weibliche Angestellte fragen durchaus nach mehr Geld – nur bringt es ihnen nichts.

Lesen sie die Pressenachricht zum Thema

 

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Ist der Lebenslauf so wichtig?

Mal davon abgesehen, das der Lebenslauf korrekterweise Berufs- oder Karriereweg heißen sollte, stellt sich für jeden Bewerber und für jede Bewerberin die existenzielle Frage:: „Wie wichtig ist eigentlich mein Lebenslauf?“


Das Webinar zum Thema demnächst wieder.


Die Empörung über Tricksereien im Lebenslauf ist groß – und scheinheilig. Denn geprüft wird selten. Und im Job zählen Kreativität und Flexibilität sowieso mehr als formale Qualifikation.

Bernhard ist Managing Partner in einer renommierten Anwaltskanzlei, er geht lieber Golfen als Kitesurfen, bevorzugt gepflegte Weine statt neumodischer Cocktails und ist auch sonst ein Mensch, der in sich ruht und anderen Menschen zunächst nur gute Absichten unterstellt. Bis vor Kurzem trug er in Kanzlei den Spitznamen „Bernhardiner“.

Seit die SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Hinz mit einem gefälschten Lebenslauf für Aufregung sorgte, hat Bernhards Urvertrauen in die Welt und in die Juristerei im Speziellen jedoch Risse bekommen. Mehr aus Daffke ließ er die Angaben sämtlicher Anwälte der Kanzlei überprüfen – und wurde prompt fündig. Ein schneidiger Mittdreißiger hatte sein Staatsexamen leider doch nicht mit „voll befriedigend“ absolviert, sondern mit „ausreichend“, einem ziemlich knappen „ausreichend“ obendrein.

Bernhard seufzte tief, denn der Mann war fachlich luzide und stark in der Akquise. Dann warf er den schneidigen Mittdreißiger raus und vergatterte ihn zur Rückzahlung einer stattlichen sechsstelligen Gehaltssumme. Der Bernhardiner zeigte jetzt Zähne.

Fremdsprachen? Fließend!

Schummeleien im Lebenslauf sind in der Arbeitswelt nicht ungewöhnlich – nur kommen sie selten ans Licht. Hier mal eine Fremdsprache mehr, da eine zusätzliche Projektverantwortung, vielleicht noch die Abschlussnote etwas pimpen – wer schaut da schon so genau hin? Mantramäßig kommt meist der beliebte Personalersatz, wer schummele, „der schadet sich am meisten selbst“. Das ist natürlich Unfug, oder wenigstens unvollständig. Richtig müsste es heißen: „Wer schummelt, schadet sich am meisten selbst – WENN wir es herausfinden.“

Dabei konzentrierte sich der Aufschrei um Petra Hinz auf Tricksereien mit formalen Qualifikationen. Das Problem geht aber viel tiefer: über die Bewertung von Leistung hinaus zur eigentlichen Erbringung von Leistung.

Zahlreiche akademische Ghostwriter haben sich fest am Markt etabliert und verdienen gutes Geld mit gestressten oder faulen Studierenden. Wie formuliert es doch der Anbieter „acadoo“ so treuherzig? „Wenn Sie wenig Zeit haben und trotzdem akademisch weiterkommen möchten, nehmen unsere Ghostwriter Ihnen auch die komplette Erstellung Ihrer Abschlussarbeit ab.“ Allerdings, so acadoo weiter, könne es nicht schaden, sich dennoch ein wenig in die Materie einzuarbeiten: „Schließlich steht am Ende Ihr Name auf dem Deckblatt“ und, schlimmer noch, „das Thema kann zum Beispiel in einer Prüfung zur Sprache kommen“. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.

Akademische Ghostwriter rütteln einerseits an der Grundidee des Studiums: Fast noch wichtiger als der Inhalt einer Arbeit ist ja gerade die Fähigkeit, sich über einen längeren Zeitraum mit einer Fragestellung zu beschäftigen und am Ende neues Wissen geschaffen zu haben. Eine Fähigkeit, die auch später im Arbeitsleben an der ein oder anderen Stelle hilfreich sein soll.

Ideen zählen mehr als Noten

Andererseits sind die Ghostwriter-Anbieter nur das Symptom einer Zeit, in der sich die Frage nach dem Sinn formaler Qualifikationen tatsächlich immer mal wieder stellt. Ist nicht alles Wissen jederzeit und für jeden verfügbar? Kommt es heute nicht vielmehr auf geistige Flexibilität, Kreativität und Beweglichkeit an, als auf das Anwenden vor jahrelang gelernter Rezepte und Formeln? Sagt die erfolgreiche Gründung eines Start-ups nicht mehr über den Bewerber als irgendeine Note im Abi- oder Master-Zeugnis? Peter Thiel, Paypal-Gründer und Tech-Milliardär, fördert gar seit 2011 jedes Jahr 20 junge Leute, die ihr Studium schmeißen und lieber eine eigene Firma gründen. Auch Bill Gates, Steve Jobs oder Mark Zuckerberg reüssierten ohne formalen Abschluss.

Wieviel Qualifikation also braucht der Mensch? Fest steht: Künftig wird es mehr um Können gehen als um Wissen. Um Ausprobieren statt Abarbeiten. Ein Freibrief zum Schlendrian ist das natürlich nicht: Auch die Thiel-Stipendiaten müssen durch ein hartes Auswahlverfahren – wo allerdings Ideen mehr zählen als Noten.

Bernhard übrigens kam ebenfalls ins Grübeln; immerhin hatte der gefeuerte Mittdreißiger trotz mittelprächtigen Examens einen super Job gemacht. Seit Neuestem fährt Bernhard deshalb ein anderes Modell.

Die Bewerbungsunterlagen blättert er jetzt eher kursorisch durch. Stattdessen verpasst er allen ernstzunehmenden Bewerbern ein einwöchiges Assessment-Center, in dem sie juristische Fälle lösen, Akten durcharbeiten und fiktive Mandanten umgarnen müssen. Es ist ein hartes Programm, deutlich anstrengender, als einen Lebenslauf zu frisieren.

Gnadenlos zerlegt Bernhard ihre Lösungsansätze, viele geben nach der Woche auf und bewerben sich lieber in einer kleineren Kanzlei. Mit denen, die durchkommen, ist Bernhard mehr als zufrieden. Einen neuen Spitznamen hat er jetzt auch: Drill-Sergeant. Quelle

Das „HALO“ beim Vorstellungsgespräch!

Entscheidend für die Arbeitsvertragsunterzeichnung nach dem Vorstellungsgespräch, ist nicht primär Deine Qualifikation. Ob Du den Job bekommst entscheidet der Stallgeruch, und ich rede nicht von einem Stellenangebot im landwirtschaftlichen Umfeld.

Aber – nehmen wir die Aussage mal wörtlich und begeben uns in die Niederungen einer privaten Beziehungsaufnahme.

Was passiert bei der Partnerwahl?

Die Chemie zwischen zwei Menschen muss stimmen, heißt es. Das ist kein Spruch aus der Kategorie „Klugscheißer“, sondern die reine Wahrheit. Frau und Mann passen nur zusammen, wenn sie – im wahrsten Sinn des Wortes – einander riechen können. Die richtige Körperchemie, der Eigengeruch, ist für die Liebe eine absolute Voraussetzung.

Wobei die für die Partnerwahl entscheidenden Duftstoffe Abbauprodukte unseres Immunsystems sind, die uns Aufschluss darüber geben, wie es um die Gesundheit des anderen steht, welche Krankheiten ihn belasten könnten und gegen welche er geschützt ist. Haben die Partner unterschiedliche Immunsysteme, flattern sie los, die Schmetterlinge im Bauch. Das evolutionäre Programm greift.

Die Chemie zum Arbeitgeber

Aber – nehmen wir die Aussage mal wörtlich und begeben uns in die Niederungen einer beruflichen Beziehungsaufnahme bzw. Arbeitsaufnahme. Beides liegt sehr, sehr nahe zusammen. Wie in einer Partnerschaft planst Du mit der Arbeitsaufnahme Deine Lebensziele.

Wie in einer Partnerschaft muss es auch zwischen den beiden Kontrahenten „funken“ bzw. sie müssen sich riechen können.


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Stichwort riechen.

Hast Du schon mal in einem Restaurant das Parfum des Kellners oder der Kellnerin wahrgenommen.

Wenn ja, ist das in positiver Erinnerung oder in negativer Erinnerung geblieben?

Hat der Geruch Deine anderen Sinne blockiert?

Du hast bei Dir wahrscheinlich schon festgestellt, dass ein bestimmter Geruch Erinnerungen aus weit zurückliegender Vergangenheit hervorholen kann. Dasselbe kann beim Vorstellungsgespräch der Auslöser einer Erinnerung beim Personalentscheider sein. Du weißt leider nicht; ist das nun positiv oder negativ.

Fazit:

Tritt geruchsneutral auf, also mit NULL Parfum, dann kann Dir nichts passieren.

Neben den biologischen Aspekten fallen aber auch psychologische ins Gewicht. Der Personalentscheider stellt Dich nicht allein aufgrund von Duft und Aussehen ein. Das kann zwar den Anstoß geben. Danach sind jedoch alle Sinne beteiligt – um zu registrieren, interpretieren und bewerten, wie sich das Gegenüber verhält, wie die Begegnung verläuft.

Vorstellungsgespräch und Stallgeruch

Hallo, der HALO Effekt.

Beispiel: Bei der Vergabe eines Kredits oder Darlehens kann der Bankangestellte von dem Aussehen und der Kleidung des Kreditnehmers auf seine Liquidität und Bonität schließen. Ist die Kleidung z. B. sauber und gepflegt bzw. der Kreditnehmer in seiner ganzen Art evtl. auch noch eher heiter und gelassen, wird der Bankangestellte weniger auf die Formalitäten achten als bei einem Kunden, der ungepflegt und mürrisch daherkommt.

Von einer Serviererin mit einer weißen Schürze lässt Du Dich lieber bedienen als von einem Ober, der Kaffeeflecken auf seiner Weste hat. Wenn die Serviererin dazu auch noch freundlich Dir gegenüber auftritt, so wird sie eher besser beurteilt werden als der Ober, der evtl. unfreundlich ist, weil er die Kaffeeflecken gerade erst auf seiner Arbeitskleidung entdeckt hat.

Ein Halo-Effekt tritt auch bei Deinem Vorstellungsgespräch ein.

Erscheinst Du mit schmutziger Kleidung oder zerrissener Hose, hinterlässt Du im Allgemeinen bei der Personalabteilung keinen für Dich günstigen Eindruck.

Diese Äußerlichkeiten kannst Du im Vorfeld abstellen. Du erscheinst also geruchsneutral und Deiner Persönlichkeit entsprechend gekleidet.

Was Du nicht beeinflussen kannst sind die Erinnerungen Deines Gegenübers. Deine Mimik, Gestik und Motorik spricht eine deutliche Sprache. Die kannst Du nicht abstellen, da sie in der Regel unbewusst gesendet, wie auch empfangen werden.


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Z.B. Der Personalentscheider und Du stellen im Laufe des Gesprächs fest: ihr kommt aus der gleichen Gegend, habt die gleiche Uni besucht, seid in den gleichen Kneipen gewesen, habt den gleichen Sport betrieben und Euer Professor war auch derselbe.

  • Wie hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass Du den Job so gut wie in der Tasche hast?
  • Wie stark ist der Stallgeruch, der Dich auf den Arbeitsplatz katapultiert?
  • Wie wichtig ist jetzt noch Deine Qualifikation?

Kommt Dir diese Beurteilungsweise bekannt vor?

In der Regel ist es eher umgekehrt. Und an diesen Auswahlkriterien kannst Du nichts ändern oder manipulieren.

Entscheidend beim Vorstellungsgespräch:

Bevor Du einem Unternehmen Deine Fähigkeiten anbietest, hast Du Dich über online und offline Medien präzise über das Unternehmen informiert (investigativ)

Du hast Dir Informationen über die Firmenphilosophie – die Produkte – die Dienstleistung – das Kundenmanagement – die Marktposition – das Image und natürlich über die Umsätze eingeholt – Richtig?

Besonderes Augenmerk hast Du auf das Image und die Firmenphilosophie gelegt.

  • Wie kompatibel ist die Firmenphilosophie mit Deiner Berufsphilosophie?
  • Entspricht das Image des Unternehmens Deinem Lebensstil?
  • Wie sind die bildlich dargestellten Mitarbeiter gekleidet?

Hast Du das Unternehmen nach diesen Kriterien untersucht?
Dann kann nichts mehr schief gehen!

Willst Du wissen, wer Du beim
Vorstellungs- bzw. Fachgespräch bist oder sein kannst?
Ja, ich will es wissen!!!


Mit Worten beginnt fast alles.

Dresscode beim Vorstellungsgespräch.

Muss das Outfit zum Unternehmen passen?

Eindeutige Antwort – NEIN!

In der Regel bekomme ich pro Woche einen Anruf betreffs Kleiderfrage beim Vorstellungsgespräch.

Die Fragen sind alle ähnlich und haben in der Regel zum Inhalt: „ Was soll ich zum Vorstellungsgespräch anziehen?“

Meine Antwort: „ Das weiß ich nicht, weil wir uns nicht kennen!“

Es ist relativ schwer, aufgrund eines Anrufes einer unbekannten Person, diesem Menschen Ratschläge zu geben, die sein Outfit, also seine Persönlichkeit betreffen.

Deshalb versuche ich auf diesem Wege, Dir ein paar Tipps zu geben, die die heikle Frage des Dresscodes oder Outfits beim Vorstellungsgespräch betreffen.

Tipp Nr. 1

Kleidung ist ein wichtiger Teil Deiner Identität.

Bevor Du einem Unternehmen Deine Fähigkeiten anbietest, hast Du Dich über online und offline Medien präzise über das Unternehmen informiert (investigativ)

Du hast Dir Informationen über die Firmenphilosophie – die Produkte – die Dienstleistung – das Kundenmanagement – die Marktposition – das Image und natürlich über die Umsätze eingeholt – Richtig?

Besonderes Augenmerk hast Du auf das Image und die Firmen-philosophie gelegt.

  • Wie kompatibel ist die Firmenphilosophie mit Deiner Berufsphilosophie?

  • Entspricht das Image des Unternehmens Deinem Lebensstil?

  • Wie sind die bildlich dargestellten Mitarbeiter gekleidet?

Hast Du das Unternehmen nach diesen Kriterien untersucht?
Kannst du diese Fragen zu mindestens 60% positiv bestätigen?

Kleidung ist ein wichtiger Teil Deiner Identität und diese Identität solltest Du nicht aufs Spiel setzen.

Beispiel: Will man Dich Deiner Individualität und Identität berauben, dann zwängt man Dich in eine uniforme Kleidung und gibt Dir anstelle eines Namens, eine Nummer.

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Wenn Du also eher der salopp gekleidete Mensch bist und du mit diesem Outfit Deine Individualität und somit Deine Identität ausdrückst und genau in dieser „Verpackung“ auch Deine Authentizität, Deine Kreativität und Leidenschaft am besten zur Geltung kommen, dann wäre es der größte Fehler, Dich in einem Unternehmen zu präsentieren, wo ein einheitlicher Dresscode Vorschrift ist.

Es gibt für Dich also immer die Antwort auf die Frage:

Muss das Outfit zum Unternehmen passen?

Nein – das Outfit muss zu DIR passen.
Du bist dafür verantwortlcih, Dir das richitge Unternehmen auszusuchen!

Passt der Dresscode nicht zu Dir, aber zum Unternehmen, musst Du Dich täglich verkleiden oder Du wechselst schon im ersten Schritt das Unternehmen.

Beachte:

1. Du musst in den meisten Fällen das Unternehmen nach außen hin repräsentieren. Je authentischer Dein Erscheinungsbild mit dem U`image und der U`philosophie, desto kongruenter ist die Ansprache an Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter, Kollegen und Banker.

2. Für den ersten Eindruck gibt es selten eine zweite Chance. Das geschieht bei jeder Gegenüberstellung und genauso tickt die Personalabteilung. Der erste Eindruck läuft über die emotionale Wahrnehmungsebene. Du wirst unbewusst von jedem Gegenüber klassifiziert, nach dem Kriterium: „Passt diese Person in das Unternehmen, die Abteilung, das Team?“
Je authentischer Du Dich präsentierst, desto näher kommst Du Deinem Job, der Dein Leben bereichert.

3. K&K, Karriere und Kleidung, sind eine berufliche Symbiose, die dann effizient funktionieren, wenn Du der Maßstab bist.

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Mit Worten beginnt fast alles.
Ich bin nicht weiter von Dir entfernt als Dein Telefon.

Du hast Fragen?
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Karriere ist etwas Herrliches

Karriere ist etwas Herrliches,

aber man kann sich nicht in einer kalten Nacht an ihr wärmen.

„Wenn dich dein Job stört, warum hältst du daran fest?“

Das Leben ist hart, der Chef ungerecht? Schluss mit der Jammerei, sagt Antonio Fabrizi. Er hat seinen Job bei der Deutschen Bank gekündigt, um eine Bar zu eröffnen. Und trinkt jetzt weniger als früher.

Ein Interview von manager-magazin-Redakteurin Maren Hoffmann

Zur Person

Antonio Fabrizi, 46, hat die meiste Zeit seines Berufslebens bei der Deutschen Bank gearbeitet. Seit vier Jahren betreibt er eine Bar in der Hamburger Hafencity: den Club 20457, benannt nach der Postleitzahl des Stadtviertels. Er veranstaltet dort Konzerte, Stand-Up-Comedy und Lesungen.

Frage: Herr Fabrizi, wie ist Ihr Verhältnis zu Geld, so als Banker und Barmann?

Fabrizi: Total super. Ich mag Geld sehr gerne. Ich kann Ihnen genau sagen, wie ich meine Miete erarbeite, ich weiß, wo meine Cashcows sind. Geld verdienen fällt mir nicht schwer. Ich habe mich für den Laden hier von einer Eigentumswohnung getrennt – das war schon ein Schritt ins Risiko. Aber mein Verhalten hat sich komplett geändert. Als Banker bin ich die drei Kilometer zur Arbeit mit dem Dienstwagen gefahren, da hätte mich keiner auf dem Fahrrad gesehen. Jetzt bewege ich mich gar nicht mehr anders. Nach Berlin fahre ich mit dem Fernbus.

Frage: Verdienen Sie weniger als vorher?

Fabrizi: Es hält sich ungefähr die Waage. Klar, Annehmlichkeiten wie Urlaubsgeld oder Boni sind weg. Und ich frage mich zuweilen: Was passiert, wenn ich mir ein Bein breche? Oder wenn ich morgens aufwache und plötzlich denke: Ich habe keine Lust mehr, was jetzt? Als Angestellter ist das einfach: Man kündigt. Aber ich hoffe, dass dieser Moment für mich nie mehr kommt. Ich stelle es mir sehr schwierig vor, wieder für jemand anderen zu arbeiten. Und die Menschen, die für mich arbeiten, kann ich nicht im Regen stehen lassen.

Frage: Viermal haben Sie bei der Deutschen Bank gekündigt. Erst beim vierten Mal waren Sie weg.

Fabrizi: Es gab halt immer wieder tolle Angebote. Ich war noch keine 25 Jahre alt, als ich Führungsverantwortung bekam. Nach drei Jahren führte ich 90 Mitarbeiter und neun Teamleiter, aber mir wurde langweilig. Ich stieg ins Firmenkundengeschäft ein, wurde Vertriebscoach und Trainer für Führungskräfte. Später übernahm ich die Filiale im feinen Blankenese. Es war eine tolle Zeit. Aber ich nahm 30 Kilo zu. Ich traf mich mit Kunden zum Frühstück, zum Lunch, zum Kaffeetrinken und zum Abendessen. Aber ich habe mich gefragt: Wer bin ich eigentlich, wenn man mir meinen Anzug wegnimmt? Meine Karten und mein Auto? Dann kam wieder ein Angebot: Ich sollte für die Deutsche Bank das Geschäft in der Hafencity aufbauen, dem neuen Hamburger Stadtteil. Damals waren wir hier alle Pioniere. Man lernte ständig neue Leute kennen, manche scheiterten, alle hatten Ideale – und dann ging ich zurück in die Bank, zu Meetings, Telefonkonferenzen. Da war mir schon klar: Das wird nichts mehr. Ich muss da raus.

Frage: Wie wurden Sie Klubbetreiber?

Fabrizi: Ich war immer extrem gut vernetzt. Ich war im Vorstand der Werbegemeinschaft der Hafencity. Beim ersten Weihnachtsmarkt drosch die Presse auf uns ein: Reichengetto, Friedhof, traurigster Weihnachtsmarkt Hamburgs. Ich habe dann eine Lounge in einem leerstehenden Laden angeboten. Wir haben in drei Wochen elf Liveauftritte gehabt, und die Sache kam in Schwung. Es war Halligalli. Großartig! Aus drei Wochen wurden acht Monate. Morgens Deutsche Bank, abends Klubbetreiber.

Frage: Lassen Sie mich raten: keine Familie, keine Kinder?

Fabrizi: (lacht) Genau. Habe ich heute auch nicht. Das ginge gar nicht. Es war eine mordsmäßige Belastung, aber es fühlte sich so verdammt gut an.

Frage: Was blieb auf der Strecke?

Fabrizi: Das Privatleben, natürlich. Aber wenn man etwas macht, und es macht einem Spaß, spielt das keine so große Rolle.

Frage: Wie lange haben Sie gebraucht, um sich von Ihrem sicheren Job zu trennen?

Fabrizi: Einen Tag. Acht Monate war alles gut gegangen, obwohl wir keine Konzession hatten. Dann aber gab es eine Kontrolle; eine Entscheidung musste her, weil es den Laden offiziell gar nicht gab. Ich hätte sagen können: Das war eine tolle Erfahrung, und jetzt zurück zum Finanzgeschäft. Oder man sagt: Scheiß drauf. Und macht weiter. Das habe ich getan.

Frage: Was haben Sie in den vergangenen vier Jahren gelernt?

Fabrizi: Die Theke ist ein Spiegelbild des Lebens. Eine eigene Welt – und auch eine Bühne. In gelockerter Atmosphäre und mit etwas Alkohol wagen es manche Leute erst, sich echte Sinnfragen zu stellen. Mir rechnen hier 30-Jährige vor: Ich muss jetzt noch 20 Jahre durchziehen, dann habe ich fünf Jahre bis zum Vorruhestand, und wenn dazwischen was kommt, kriege ich eine Abfindung. Die sitzen hier und jammern, dass ihr Chef so scheiße ist, das Leben so hart, und ich denke: Mimimimi! Du könntest jetzt auch auf dem Mittelmeer in einem Schlauchboot sitzen mit zwei kleinen Kindern, worüber jammerst du? Wenn dich dein Job stört, warum hältst du daran fest? Aber ich war ja genauso in diesem Konstrukt drin. Heute würde ich darüber lachen.

Frage: Sie mögen es aber nicht, wenn man Sie als Aussteiger betrachtet.

Fabrizi: Nein. Ich arbeite diszipliniert. Das habe ich als Banker getan, das tue ich jetzt. Ich halte bis morgens um vier Uhr durch, weil ich keinen Alkohol hinter der Theke trinke. Ich habe als Banker mehr getrunken als jetzt. Ein Ex-Banker übt auf viele Leute irgendwie dieselbe Faszination aus wie ein Ex-Knacki: Die andere Welt macht viele neugierig. Aber man kann auch als Banker moralisch sauber arbeiten und Dienstleister sein, genau wie in meinem neuen Geschäft. Beides hat mit Vertrauen zu tun. Bei mir gilt das Thekengeheimnis genauso wie vorher das Bankengeheimnis.

Frage: Warum ist der Club 20457 ein Raucherlokal?

Fabrizi: Das passt zu meiner Lebensauffassung. Rauchen gehört dazu. Und ich kann ja nicht in meinem eigenen Laden immer rausgehen, wenn ich mal eine rauchen will. Wenn Veranstaltungen sind, wird hier aber nicht geraucht. Ich denke oft: Wie cool ist das, du hast deinen eigenen Laden, du hast viel mit Musik zu tun, du kannst Künstler ausstellen, alles, was du willst. Herrlich!