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Google für Deine JobFindung

Stelle mit Google for Jobs
Deine bisherige Online-Jobfindung auf den Kopf.

Was ist Google for Jobs?

Google for Jobs musst Du Dir wie eine Jobsuchmaschine innerhalb Google vorstellen. Dabei durchsucht der Algorithmus von Google for Jobs das Internet und sucht zum Beispiel auf Jobbörsen wie Monster, StepStone oder Jobware, auf Karriereseiten und Unternehmensseiten nach Stellenanzeigen. Diese liefert er als sogenannte „Enriched Search Results“ in einem Kasten oberhalb der normalen Suchergebnisse aus.

In Ländern, in denen Google seine „Job Search Experience“, wie Google for Jobs offiziell heißt, bereits zur Verfügung stellt, ist zu erkennen, dass der Service die Suche nach Stellenanzeigen bereits verändert hat – zugunsten Googles. Immer weniger Personen suchen auf Jobbörsen oder Karriereseiten nach Jobinformationen, sondern konsultieren direkt die Suchmaschine. Die Bedeutung der Suchmaschine für die JobFindung ist damit immens gestiegen. Auch hierzulande dürfte die neue Funktion schon bald einen starken Einfluss auf die Schaltung von Stellenanzeigen haben.

So nutzt Du Google for Jobs zur Zeit.

Du suchst einen Job und gibts in der Google Suche deine Berufsbezeichnung ein und dahinter das Wort Job. Zum Beispiel „Projektmanagerin Job“
Dir werden entsprechende Jobangebote gemacht und wenn du etwas runterscrollst, erscheint ein blauer Balken mit der Überschrift „Stellenangebote“.
Unter diesem blauen Balken werden Dir Jobs von Google angeboten. Scrollst du weiter runter, werden Dir mit einem Link weitere Jobs angeboten.

 

Aktiviere den Link „mindestens xxx weitere Stellenangebote“ und Du kommst zu der differenzierten Aufzählung von Stellenangeboten.
Hier hast Du die Möglichkeit, Deine JobFindung zu bearbeiten.

Du hast die Möglichkeit

  • den Standort zu bestimmen,
  • das Datum der Veröffentlichung zu erfahren,
  • die Art des Job zu erkunden und
  • den Arbeitgeber zu bestimmen.

In der dritten Menüleiste kannst Du Dein Arbeitsgebiet bzw. Deine Branche näher bestimmen und siehst dann im linken Feld die entsprechenden Angebote.
Wählst Du ein Angebot aus, (siehe Beispiel) wird Dir das Stellenangebot offeriert und in den blauen Rechtecken zeigt Dir Google, wo bzw. wer dieses Stellenangebot in seinem Portfolio präsentiert.

Stellenanzeigen der Zukunft

Stellenanzeigen der Zukunft sind den Stellenanzeigen von heute inhaltlich sehr ähneln. Allerdings rücken dynamische und interaktive Elemente bei der Gestaltung in den Vordergrund. Vor allem werden Stellenanzeigen in näherer Zukunft aber eine höhere Maschinenlesbarkeit besitzen, um somit besser von maschinellen Aufgabenträgern wie Google for Jobs für Kandidaten gefunden und verarbeitet zu werden. Quelle


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Geld oder Liebe – oder Freizeit?

Was motiviert uns bei der Arbeit mehr,
Geld oder Freizeit?

Ein Forscher erklärt im Interview, was Angestellte im Job am meisten antreibt.

Work-Life-Balance ist wohl eines der Schlagworte bei der Entwicklung des Arbeitsmarkts im letzten Jahrzehnt. Jeder möchte etwas machen, das ihm Spaß macht, dafür genug Geld bekommen und am besten auch noch den ein oder anderen freien Tag haben.

Auf der anderen Seite stehen die Arbeitgeber. Sie suchen nach den besten Fachkräften und wollen, dass jeder höchst motiviert morgens ins Büro oder auf die Baustelle kommt. Aber wie funktioniert das?

Sind Mitarbeiter motivierter, wenn sie mehr Geld für ihre Arbeit bekommen?

Oder sind ihnen zusätzliche freie Tage wichtiger? 

Forscher Timo Vogelsang hat sich mit genau diesen Fragen befasst. Im Interview erklärt er, was Menschen am meisten motiviert und warum wir in Deutschland so selten über Gehalt sprechen. 

bento: Du hast erforscht, was Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr motiviert – Geld oder Freizeit. Zu welchem Ergebnis bist du gekommen?

Timo: Freizeit hat die Probandinnen und Probanden deutlich mehr motiviert als Geld.

bento: Wie hast du das untersucht?

Timo: Studierende mussten in einem Computerlabor eine Aufgabe lösen. Sie mussten mit der Maus einen Schieberegler auf dem Bildschirm von links in die Mitte schieben. Während eine Gruppe für 60 Minuten normal arbeitete, erhielt eine andere zufällig ausgewählte Gruppe für die Arbeit einen Geld-Bonus. Eine dritte Gruppe erhielt als Bonus die Erlaubnis, das Labor 25 Minuten früher zu verlassen – sie waren am effektivsten.

bento: Was bedeutet das?

Timo: Dass wir manchmal auch die Augen für unkonventionellere Methoden offen halten sollten. Arbeitsbedingungen werden flexibler und immer mehr Leute sitzen im Homeoffice. Aber den Schritt zu mehr Urlaubstagen machen viele Unternehmen nicht. Da ist die deutsche Arbeitswelt sehr zurückhaltend.

bento: Warum ist Deutschland da im Vergleich zu anderen Ländern so träge? In Skandinavien wird ja sogar der Sechs-Stunden-Tag diskutiert.

Timo: Ich würde nicht sagen, dass Deutschland da besonders träge ist. Durch die neuen Tarifverträge der Bahn, IG Metall und Chemiebranche können Arbeitnehmer hier auch mehr Freizeit nehmen anstatt mehr Geld. Ich glaube, dass jedes Land sich da gerade auf seine eigene Art und Weise langsam den neuen Umständen anpasst.

bento: Wie wichtig ist der Freizeit-Aspekt bei der Arbeitsplatzsuche? Entscheiden sich die meisten nicht doch für mehr Geld?

Timo: Freizeit wird immer wichtiger. Wenn Unternehmen kein Homeoffice anbieten, tun sie sich in einigen Branchen heute schon schwer, Bewerber zu finden. Viele Arbeitnehmer sind sogar bereit, einen gewissen Teil ihres Gehalts zu opfern, um flexibler arbeiten zu können.

bento: Motivation ist primär für den Arbeitgeber wichtig. Was macht aber die Arbeitnehmer glücklich? Man kann ja auch unmotiviert und trotzdem zufrieden sein.

Timo: Das stimmt: Wer die ganze Zeit zu Hause sitzt, weil er nicht ins Büro fahren will, ist wahrscheinlich unmotiviert, aber glücklich. Ich denke aber auch, dass man nicht motiviert und unglücklich sein kann. Also ist höhere Motivation auch etwas Gutes für die Arbeitnehmer. In den Wirtschaftswissenschaften gibt es die Anreiztheorie. Sie besagt, dass man Mitarbeiter nur mit etwas motivieren kann, was sie gerne tun und was sie glücklich macht.

bento: Wie sieht das Idealmodell aus?

Timo: Die Idee meiner Forschung ist es, Freizeit als Bonus zu geben. Die Arbeitgeber profitieren von einer höheren Motivation der Mitarbeiter und die Angestellten können früher nach Hause gehen. Eine klassische Win-Win-Situation.

bento: Müssen Unternehmen Arbeitnehmer in Zukunft anders für sich gewinnen?

Timo: Es ist branchenabhängig, welche Modelle wirklich umsetzbar sind. Ein Produktionsbetrieb unterscheidet sich von einem Dienstleister. Es gibt Sachen, die einfach umzusetzen sind, wie flexible Arbeitszeiten. Die nächste Stufe wäre es, Homeoffice anzubieten. Kompliziert wird es bei mehr Urlaub durch ein Bonussystem oder Flexibilität bei der Anzahl der freien Tage. Letzteres wird nicht häufig umgesetzt.

bento: Zeit ist ein komplexerer Maßstab als Geld. Ein Euro ist einen Euro wert. Aber was ist eine Stunde wert?

Timo: Man kann es wirtschaftlich erklären: Eine Stunde Zeit ist so viel wert wie der Lohn, der dir als Arbeitnehmer entgeht. Für den Arbeitgeber ist es der Produktionsverlust, der entsteht, wenn nicht gearbeitet wird. Persönlich gelten aber für jeden auch noch andere Variablen. Wenn vor meinem Haus eine riesige Baustelle ist, dann macht es für mich eher keinen Sinn, von zu Hause aus zu arbeiten, weil ich dort sowieso keine Ruhe habe. Sehe ich meine Frau während der Woche allerdings selten und sie hat an diesem Tag Urlaub, dann wäre es schon gut, auch frei zu haben und zu Hause zu sein.

bento: Deine Studie zeigt: Wer mehr Freizeit bekommt, arbeitet effektiver, weil er weniger Zeit auf der Arbeit vergeudet. Wir könnten also mit weniger Arbeitszeit genauso produktiv sein wie bis dato?

Timo: Genau.

bento: Wenn ich in weniger Zeit genauso viel leiste wie vorher, dann sollte ich doch auch gleich viel Gehalt bekommen und nicht für mehr Freizeit auf Geld verzichten, oder?

Timo: Das ist schwierig. In einem Unternehmen geht es auch immer darum, dass alle Mitarbeiter gleichberechtigt sind. Es muss fair sein. Wenn Leute den gleichen Job für das gleiche Gehalt machen, würden sie sich unfair behandelt fühlen, wenn jemand anderes einfach mehr freie Tage hätte. Die neue Regel müsste dann für alle gelten.

bento: Generationen hatten schon immer wechselnde Präferenzen im Hinblick auf das Arbeitsleben und die Gestaltung ihrer Freizeit. Hat ein Wandel hinsichtlich des Freizeitbedarfs von Arbeitnehmern stattgefunden? Sind die Millennials Vorreiter?

Timo: Es gibt ein paar Studien, die in die Richtung gehen, eindeutig erforscht ist es allerdings nicht. Privat merkt man das vielleicht am häufigsten: Eltern verstehen oft nicht, warum man Homeoffice macht. Sie denken, das ist eigentlich Urlaub. Da gibt es schon einen Unterschied zu früher.

bento: Es gibt Studien, dass auch das Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten eine große Rolle für die Motivation spielt. Ist das nicht vielleicht doch wichtiger als Geld oder ein weiterer Urlaubstag?

Timo: Man muss zwischen extrinsischer Motivation wie Geld oder Urlaub und intrinsischer Motivation wie Zufriedenheit im Job unterscheiden. Das kann man nicht gegeneinander aufwiegen, weil Menschen einfach unterschiedlich sind. Es gibt jedoch viele Studien, die zeigen, dass man extrinsische Anreize beispielsweise durch ein gutes Arbeitsklima oder ein gemeinsames Unternehmensziel, wie zum Beispiel gesteigerte Nachhaltigkeit, kompensieren kann.

bento: Andere Studien zeigen, dass bis zu einem bestimmten Einkommen auch das Wohlbefinden von Arbeitnehmern steigt, der Effekt aber irgendwann verpufft. Steigert also Geld bis zu einem bestimmten Zeitpunkt das individuelle Glück – aber Freizeit dafür die Motivation im Job?

Timo: Da gibt es auch Extremfälle. Wenn jemand wirklich sehr wenig verdient, dann wird man ihn auch nicht mit mehr Freizeit motivieren. Er würde wahrscheinlich gern einfach mehr arbeiten und dafür auch mehr Geld bekommen, und nicht einen weiteren freien Tag. Ich denke, Freizeit rückt mehr in den Fokus, sobald die Grundbedürfnisse abgedeckt sind.


ExpertenTipps, wie es mit den guten Vorsätzen im Job klappt.

2. Teil
Mit den Tipps dieser Experten werden die guten
Vorsätze 2023 endlich zu echten Tatsachen.

Vorsatz: Den Kollegen die Meinung geigen – und dabei den richtigen Ton treffen

Erklärt von: Moritz Eggert, 54, Komponist und Musiker

„Für viele Menschen ist es ein Mysterium, wie ein Musikstück entsteht. Wenn ich mich an eine neue Komposition wage, höre ich die Musik zuerst innerlich. In meinem Kopf entsteht ein neues Stück, das kann Wochen oder auch Jahre dauern. Diese Vorbereitung ist extrem wichtig. Denn erst muss mir das Ziel klar sein, ich muss einen Plan haben. Sonst kann ich die Musik, die in meinem Kopf spielt, nicht visualisieren.

Das würde ich auch jedem raten, der ein konfliktreiches Gespräch im Job führen muss. Wer da unvorbereitet reingeht, der ist emotional und wird mit seiner Kritik gar nichts erreichen. Gute Vorbereitung ist der Schlüssel.

Beim Komponieren versuche ich mir alle Klänge gleichzeitig im Kopf vorzustellen. Blechbläser sind lauter als Holzbläser, Holzbläser wiederum lauter als Streicher. Wie kann ich es schaffen, alle in Einklang zu bringen? Gleichzeitig muss ich darauf achten, dass meine Musik nicht langweilig ist. Da ist es gut, auch mal überraschend auf die Pauke zu hauen.

Meinen Studenten rate ich, sich auf die eigene Intuition zu verlassen. Denn egal, wie gut meine Vorbereitung ist, wie sehr ich die einzelnen Schritte der Komposition durchgeplant habe – am Ende kommt es doch anders. Die Musik entwickelt ein Eigenleben, sie fordert dann Dinge von mir, an die ich nie zuvor gedacht habe.

Genauso ist es in einem Streitgespräch: Vielleicht haben die Kollegen gute Einwände. Darauf muss ich spontan reagieren können und darf mich nicht krampfhaft an das klammern, was ich mir vorgenommen habe.“

Vorsatz: Mit dem eigenen Argument durchschlagenden Erfolg haben

Erklärt von: Sebastian Formella, IBO-Champion im Boxen und Hafenarbeiter

„Unter uns Boxern gibt es diesen Spruch: „Einen K.o. kannst du nicht erzwingen, es kommt von allein.“ Da ist viel Wahres dran. Natürlich ist es immer mein Ziel, meinen Gegner vorzeitig zu besiegen. Aber ich darf nicht nur versuchen, einen finalen Kopftreffer zu landen. Wer punkten will, muss lernen, spontan zu bleiben, die Schwächen des anderen auszunutzen. Gleichzeitig brauche ich eine gute Deckung. Sonst bin ich nicht erfolgreich. Treffen, ohne getroffen zu werden.

Die Vorbereitung auf einen Kampf beginnt zwölf Wochen davor. Zuerst trainiere ich auf Kraft, dann kommt Ausdauer dazu. Als letzten Schritt hole ich mir Sparringspartner, die meinem Gegner möglichst ähnlich sind. Die Größe, das Gewicht, die Aggressivität sollten übereinstimmen. Mein Team analysiert vorher Videos von Kämpfen, die im Netz zu finden sind. Ich selbst schaue mir nur einen Kampf an, damit ich weiß, wie mein Gegner sich bewegt.

Eine Woche vor dem Kampf fahre ich das Training runter. Das ist wichtig, damit der Körper genug Energie hat. Du kämpfst den Kampf aber trotzdem im Kopf. Ich bin zum Glück psychisch sehr stabil, weil ich sehr hart und fleißig trainiere. Ich sage mir in dieser Zeit immer wieder selbst: Du bist gut vorbereitet. Das ist auch mein Rat für alle, die lernen wollen, sich durchzusetzen: Dieses mentale Training ist sehr wichtig. Und: Ich habe mein Team, das mich immer wieder pusht. Nur, wenn ich von mir selbst überzeugt bin, kann ich auch meinen Gegner besiegen.

Auch das Umfeld ist wichtig: Bei meiner Arbeit im Hamburger Hafen hilft mir das Boxen. Meine Konzentration ist sehr gut ausgebildet, das ist wichtig, wenn man Containerbrückenfahrer ist und die tonnenschwere, wertvolle Fracht behutsam verladen muss. Wenn ich merke, dass jemand immer nur negativ ist, gehe ich auf Distanz. Ich will mich nicht runterziehen lassen. Ich habe hier auch sehr viele Freunde. Bei meinem letzten Kampf waren über 300 Leute aus dem Hafen da. Eine bessere Rückendeckung kann es nicht geben.“

Vorsatz: Endlich mehr Gehalt verhandeln

Erklärt von: Kenan Kosar, Gebrauchtwagenhändler

„Vor allem in meinen ersten Jahren habe ich zu oft zu wenig bekommen. Ich war neu im Geschäft und dementsprechend unsicher, wie viel ich verlangen konnte. Hat ein Kunde dann auf laute Motorgeräusche hingewiesen oder war besonders besserwisserisch, bin ich viel zu schnell mit dem Preis heruntergegangen. Mittlerweile weiß ich: Je öfter man verhandelt, desto selbstsicherer wird man und desto mehr wächst die Menschenkenntnis.

Im Gespräch sollte man vor allem auf Mimik und Gestik achten: Wenn ein Kunde unsicher ist, schaut er mich in der Regel kaum an, verdreht höchstens mal leicht die Augen, hat schwitzige Hände. Wenn er einen Wagen unbedingt haben will – egal um welchen Preis – strahlen die Augen, leichtes Grinsen. Wenn das der Fall ist, muss ich das Geschäft nur noch eintüten.

Bei Kunden, die sich gut auskennen, ist es schwieriger. Ein Kfz-Mechaniker findet immer etwas an einem Wagen, um den Preis nach unten zu drücken. Dann schlage ich auch mal eine höhere Einstiegszahl vor – manchmal das Doppelte von dem, was angemessen wäre, um am Ende auf einen realistischen Preis zu kommen. Ist es zu viel, kann der Kunde schließlich immer noch herunterverhandeln oder ablehnen. Bei Laien setze ich den Preis von vornherein niedriger an, damit man sich relativ schnell in der Mitte treffen kann.

Bei der Verhandlung habe ich meinen Spielraum immer im Hinterkopf: Ich weiß, was ich selbst für den Wagen bezahlt habe und wie viel ich am Ende herausbekommen muss, um die Kosten zu decken. Wenn ich mir bei einem Geschäft unsicher bin, beende ich das Gespräch höflich und lasse mir das Angebot noch einmal in Ruhe durch den Kopf gehen. Nehme ich es schließlich an oder einigen wir uns auf eine andere Summe, bleibt es auch dabei. Es ist unseriös, noch drei- oder viermal nachzuverhandeln. Zögere ich länger, lehne ich lieber ab. Denn: Es gibt immer eine Alternative, einen besseren Wagen.“ Quelle


Expertentipps  zum 1. Teil


 

ExpertenTipps. So klappt es mit dem guten Vorsatz im Job!

1. Teil
Mit den Tipps dieser Experten werden die guten
Vorsätze 2023 endlich zu echten Tatsachen.

Vorsatz: Ein gutes Netzwerk aufbauen

Erklärt von: Thomas Munko (43), Concierge im The Ritz-Carlton Berlin und Deutschland-Chef des Hotelportier-Berufsverbandes Les Clefs d’Or

„Netzwerke sind eine der Geheimwaffen in unserem Job. Wir sind auch untereinander bestens vernetzt: Mit unserem Berufsverband Les Clefs d’Or haben wir uns dieses Jahr in Cannes getroffen, 2020 sind wir in Neu-Delhi. Wir helfen einander auch unternehmensübergreifend, man nimmt einander damit ja nicht die Gäste weg.

Einmal zu einem solchen Treffen zu gehen, bringt aber nichts, man muss das pflegen wie eine Freundschaft. Wir zeichnen immer den oder die Nachwuchsconcierge des Jahres aus. Beim Get-Together nehme ich mir den beiseite und frage: „Wie viele Visitenkarten hast du dabei? Fein, du hast jetzt anderthalb Stunden Zeit, alle zu verteilen! Und mach dir Notizen auf die Karten, die du bekommst!“

Der Wow-Effekt ist ja, wenn man Leute wiedererkennt und sich dabei noch an Persönliches erinnert. Fragen Sie neue Kontakte nach Dingen, die deutlich machen, dass Ihr Gegenüber Sie als Mensch interessiert. Beim Netzwerken wird oft vergessen, dass man erst einmal lange in Vorleistung gehen muss: Man gibt, gibt und gibt, um dann irgendwann auch einmal nehmen zu können.

Ich trenne dabei kaum zwischen beruflich und privat: Ich baue Bindungen auf und biete Hilfe an. Ich bin ja Concierge, weil ich gern anderen Leuten helfe. Man sollte jeden Kontakt pflegen. Und nie aufwiegen!

Wichtig ist, dass man jeden wertschätzt und Menschen nicht nach ihrer Position beurteilt. Wir hatten jüngst eine mexikanische Familie zu Gast, deren kleiner Sohn ein Bayern-München-Trikot trug – über einen Münchner Kollegen habe ich es organisieren können, dass Robert Lewandowski es signiert.

Für so etwas ist es wichtig, dass man eben nicht nur wichtige Leute im Vorstand kennt, weil man die mit solchen Dingen ja gar nicht behelligen würde, sondern auch Busfahrer, Sekretärinnen und Security-Personal. Die wichtigste Regel beim Netzwerken? Großzügigkeit kommt immer zu einem selbst zurück!“

Vorsatz: Richtig mit Stress umgehen

Erklärt von: Manlio Bonsignore, 41, Fluglotse bei der Deutschen Flugsicherung

„Wir Fluglotsen kontrollieren den gesamten Luftraum über Deutschland – und sorgen dafür, dass alle Flugzeuge sowohl sicher abheben, den Luftraum durchqueren und landen können. Wir müssen also jederzeit hoch konzentriert sein, auch in stressigen Verkehrslagen. Etwa, wenn viele Flugzeuge gleichzeitig in der Luft sind oder aber in potenziell gefährlichen Situationen.

Einmal hat ein Pilot meine Anweisungen nicht richtig befolgt, und es wurde ziemlich knapp. Ich habe das zum Glück frühzeitig erkannt und schnell eingegriffen, sodass nichts passiert ist – aber in so einer Situation schnellt der Puls natürlich nach oben. Es ist total wichtig, Stress bewusst abzubauen, um gesund zu bleiben.

Unsere Schichten beginnen ab 5.30 Uhr; in den jeweils acht Stunden haben wir insgesamt zwei Stunden Pause, sonst lässt sich die erforderliche Konzentration nicht halten. Jeder muss für sich herausfinden, was ihm oder ihr guttut: Uns stehen Ruheräume zur Verfügung, in denen wir ein Nickerchen machen können, sowie eine Bibliothek zum Lesen. Manche suchen in der Pause das Gespräch mit Kollegen, weil sie im Umgang mit anderen am besten abschalten können.

Ich persönlich entspanne am besten beim Sport. Wir haben bei der Deutschen Flugsicherung einen Fitnessraum, bis zum nächsten Wald ist es nicht weit. Ich versuche, mindestens zwei bis drei Mal die Woche trainieren oder laufen zu gehen. Wichtig ist auch die Freizeit als Ausgleich zum Job: Wir arbeiten in der Regel fünf Tage am Stück und haben dann drei Tage frei.

Das Gute an meinem Job ist, dass ich ihn nicht mit nach Hause nehmen und wirklich abschalten kann. Die Stressspitzen in meinem Beruf sind vielleicht höher als in anderen, aber dafür eben auch schnell wieder vorbei. In akuten Situationen muss ich oft an einen Coach denken, der mich einmal trainiert hat: Als es stressig wurde, legte er mir kurz die Hand auf die Schulter. Diese kleine Geste hat mich ungemein beruhigt. Ein Tipp: Schon ein bis zwei Sekunden bewusst und tief durchatmen hilft sehr – auch wenn es brenzlig wird.“

Vorsatz: Endlich Grenzen setzen

Erklärt von: Susanne Schnieder, 57, arbeitet als Kita-Leiterin und Autorin

„Ich kenne ein kleines Mädchen, das einen sehr guten Weg für sich gefunden hat, Grenzen zu setzen. Sie ist gerade fünf. Wann immer sie etwas nicht möchte oder ihr jemand zu nahe kommt, streckt sie ihre Hände vor und sagt: „Hier ist ein Zaun.“ Sie sagt das freundlich, aber auch sehr bestimmt.

Davon kann man sich auch als Erwachsener viel abschauen. Denn wer eine Grenze setzen will, muss sich als Erstes selbst klarmachen, was er eigentlich will – und was nicht. Erst, wenn man innerlich zu einem klaren Nein kommt, kann man das auch nach außen glaubhaft machen.

Das erlebe ich jeden Tag hier in der Kita. Bin ich selbst unsicher in meinen Entscheidungen, nehmen mich auch die Kinder nicht ernst. Aber nicht nur Kindern müssen wir entschieden gegenüber treten, sondern auch ihren Eltern. Dafür muss ich zuerst eine innere Haltung entwickeln, damit ich mich nicht so leicht umschmeißen lasse.

Kolleginnen rate ich, sich vorzustellen, was die Konsequenz wäre, wenn sie jetzt Nein sagen. Viele haben Angst davor, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Wenn sie die Situation im Kopf durchspielen, merken sie: Das stimmt gar nicht. Eigentlich kann mir nichts passieren.

Man sollte immer daran denken, dass andere Menschen es schätzen, wenn man klar in seiner eigenen Haltung ist. Als Berufsanfängerin habe ich in einer Unterkunft für schwer erziehbare Jugendliche gearbeitet. Einmal erzählten sie mir, welchen Betreuer sie am besten finden. Sie wählten den Kollegen, der immer am striktesten auftrat. Weil sie bei ihm wussten, woran sie sind, respektierten sie ihn. Wir müssen uns nicht davor fürchten, auch mal Nein zu sagen.“ Quelle


Expertentipps zum 2. Teil 


Absagen – eiskalt wie der Tod!

Das Interview lief gut – und dann kommt trotzdem eine Absage, ohne Nennung von Gründen. Ein Experte erklärt, warum Firmen das so machen und er ihnen sogar dazu rät.

Der Fall klingt zunächst einmal absurd, hat sich aber wirklich zugetragen: Ein Rentner wollte noch mal in den Beruf einsteigen – doch er hatte hohe Ansprüche an seinen neuen Arbeitgeber. Um die Stelle als Ausbilder an einer Fachschule antreten zu können, müsse ihm ein Appartement in der Nähe gestellt werden, schrieb er in seiner Bewerbung.

Laut Stellenanzeige suchte die Schule jemanden, der angehende Köche unterrichtet – gleichzeitig aber auch Fähigkeiten im Bereich Nähen mitbringt. Mit der Nähmaschine, so der Bewerber, könne er allerdings nicht umgehen.

Als die Absage auf sein Schreiben kam, zog der Mann vor das Arbeitsgericht in Bonn. Er forderte rund 11.000 Euro Entschädigung – wegen Altersdiskriminierung (Aktenzeichen 5 Ca 1201/19).

Für den Arbeitsrechtler Thilo Mahnhold sind Fälle wie dieser Alltag. Im Interview erklärt er, was Arbeitgeber beachten müssen, wenn sie Bewerbern absagen – und wieso vielen Unternehmen schon bei der Ausschreibung der Stelle Fehler unterlaufen.

SPIEGEL: Herr Mahnhold, Sie vertreten Arbeitgeber gegen Kläger wie den nähunfähigen Rentner. Hatte der Mann recht?

Thilo Mahnhold: Derlei Bewerbungen, die erst einmal absurd klingen, sollte der Personaler doppelt ernst nehmen. Viel spricht dafür, dass es dem Bewerber nur um eine Entschädigung geht, nicht um den Arbeitsplatz. Das ist rechtsmissbräuchlich und – nein – ein solcher Mann hat das „Recht“ nicht auf seiner Seite. Es wurde am Ende auch gegen ihn entschieden.

SPIEGEL: Wann haben Bewerber nach einer Absage eine Chance, mit ihrer Klage durchzukommen?

Mahnhold: Es gibt acht Punkte, die vor Gericht zählen: die Religion oder Weltanschauung, die Rasse als juristischer Begriff, die ethnische Herkunft, das Geschlecht, das Alter, die sexuelle Identität und eine eventuelle Behinderung des Bewerbers. Wer nachweisen kann, dass er wegen einer dieser Punkte im Bewerbungsprozess tatsächlich diskriminiert wurde, hat gute Chancen.

SPIEGEL: Oft erhalten Bewerber bei einer Absage nur eine kurze Mail ohne Angabe von Gründen. Soll das vor einer Klage schützen?

Mahnhold: Eigentlich will man helfen, dem Bewerber einen guten Rat für das nächste Vorstellungsgespräch geben. Rechtlich gesehen ist es aber am besten, wenn man gar nichts sagt. Tatsächlich rate ich jedem meiner Klienten dazu, bei der Absage keine Gründe zu nennen. Man schafft als Arbeitgeber ein Risikopotenzial, wenn man den Leuten sagt, woran es mangelt. Ausnahmen gelten für einige Fälle von Bewerbungen Schwerbehinderter. Eine korrekte Absage ist damit immer etwas unmenschlich. Die meisten Fehler machen Unternehmen aber lange, bevor die Absagen überhaupt verschickt werden.

SPIEGEL: Haben Sie ein Beispiel?

Mahnhold: Der Klassiker ist, dass schon die Stellenausschreibung diskriminierend formuliert ist. Etwa wenn ein Unternehmen nur männliche oder weibliche Mitarbeiter sucht und keine „diversen“ Angestellten. Typisch ist auch die „junge, dynamische Journalistin“, die ein Arbeitgeber gern einstellen würde. So eine Ausschreibung benachteiligt ältere Bewerber. Die Unternehmen machen sich angreifbar, ohne es zu wollen.

SPIEGEL: Was kann im weiteren Prozess schiefgehen?

Mahnhold: Wer in einem Bewerbungsgespräch zu hören kriegt, dass er wegen seiner Hautfarbe nicht eingestellt wird, der kann sich dagegen natürlich wehren. Diese Fälle sind aber extrem selten. Besonders aufmerksam müssen Unternehmen sein, wenn sie sich gegen einen schwerbehinderten Bewerber entscheiden.

SPIEGEL: Worauf sollten Unternehmen und Bewerber in diesem Fall achten?

Mahnhold: Ist aus der Bewerbung ersichtlich, dass der Arbeitnehmer schwerbehindert ist, müssen Betriebsrat und Schwerbehindertenvertretung eingeschaltet werden. Diese begleiten dann den gesamten Bewerbungsprozess. Schwerbehinderte Arbeitnehmer haben im Gegensatz zu allen anderen Bewerbern unter gewissen Voraussetzungen das Anrecht zu erfahren, warum sie abgelehnt wurden.

SPIEGEL: Hat ein Bewerber im Fall von Diskriminierung die Möglichkeit, sich in ein Unternehmen einzuklagen?

Mahnhold: Nein, das ist ausgeschlossen. Aber wenn das Gericht einem abgelehnten Bewerber recht gibt, kann derjenige Entschädigungsansprüche geltend machen. Der Schadensersatz ist gedeckelt auf drei Bruttomonatsgehälter. Allerdings muss ein Bewerber diese Ansprüche binnen zwei Monaten anmelden, sonst sind sie weg. Hat man als Unternehmen einen Fehler gemacht, kann man also erst einmal darauf hoffen, dass einfach nichts passiert. Quelle