Forderst Du Schmerzensgeld oder möchtest Du,
dass Deine Leistung gebührend honoriert wird?
Wann beginnt Dein „Gehalts-Marketing“?
Sobald Du das Gefühl hast, das Du mehr leistest als Du verdienst, solltest Du beginnen, Dir einen „Schlachtplan“ zu machen und Dir folgende Fragen stellen. „Weiß mein direkter Vorgesetzter eigentlich was ich leiste oder bist Du mehr das introvertierte Leistungstier“.
„Tust Du Gutes und redest darüber?“
Im Klartext: „Tue Gutes und rede darüber“. Dieser Sinnspruch von Georg-Volkmar Graf Zedtwitz-Arnim wird noch immer als Motivationsspritze gerne für die PR Arbeit ausgeliehen.
Was für die PR Arbeit gut ist, muss nicht für Dich gut sein, es kann aber für Dich gut sein und ich meine, es ist auch für Dich gut.
Zur Sache.
Wir, also Du und ich haben so unsere Schwierigkeiten mit dem Eigenlob. Sind wir doch alle mit dem erzieherischen Leitspruch sozialisiert worden: „Eigenlob stinkt“.
Immer schön bescheiden bleiben, das Licht unter den Scheffel stellen und demütig und untertänigst die Arbeit verrichten ohne Murren und Widerworte.
Die Zeiten sind hoffentlich vorbei, oder – wenn du Deine Leistung entsprechend honoriert haben möchtest, dann musst Du wohl oder übel diese Leistung auch an die große Glocke hänge.
Läute die Glocke, sonst kommt keiner zum Kirchgang.
- Also, beginne ca. 6 Monate vor Deinem anvisierten Gehaltstermin mit den Vorbereitungen.
- Melde Dich für Projekte.
- Nimm aktiv an Meetings durch entsprechende Wortmeldungen teil.
- Organisiere Termine in der „Chefetage“ zwecks Absprache bestimmter Lösungen und Wege.
- Informiere unaufdringlich vom Fortgang Deiner Arbeit.
- Erwähne positive Entwicklungen während Deiner Aufgabe.
Mache Deinen Vorgesetzten deutlich,
- wie nützlich Du bist,
- wie ergebnisorientiert Du arbeitest,
- wie zielgenau Du vor gehst,
- wie fachlich Du agierst,
- wie wertvoll du für die Abteilung bist.
Dein Vorgesetzter wird Dir keine Gehaltserhöhung aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten geben oder weil Deine Großmutter einen neuen Rollator braucht. (Kein Witz, dieses Argument ist mir schon vorgetragen worden).
Dein Vorgesetzter möchte wissen, welchen Nutzen er davon hat, wenn er Dir mehr Gehalt zahlen soll.
Dafür solltest Du im Vorfeld von und mit Deiner Qualifikation überzeugen und beim Gespräch auf entsprechende Entwicklungen bei Projekten, deiner Qualifikation etc. hinweisen.
Sieht Deine Chefin den Nutzen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Du mit einer Zusage betreffs Gehaltserhöhung das Gespräch verlässt.
So stellst Du Deine Gehaltsforderung!
Inhaltlich solltest Du folgendermaßen vorgehen:
Sobald das Gespräch auf Dein Gehalt zuläuft musst Du anfangen, betriebswirtschaftlich zu argumentieren.
Auf die Frage, „Wie viel möchten Sie denn verdienen“, ist sehr oft die Antwort; „mehr als jetzt“ oder „mehr als bei meinem jetzigen Arbeitgeber“ oder „was meinen Sie denn?“
Freundinnen und Freunde des Gehaltsgespräches. So geht’s nicht!!!
Mit dieser Argumentation befördert Ihr Euch stehenden Fußes ins Abseits. Diese Fragen zeugen von wenig gesundem Selbstbewusstsein und noch weniger von der Meinung Eurer eigenen (unterbezahlten) Leistung.
Wenn es um Zahlen geht, dann müsst Ihr auch mit Zahlen argumentieren.Da liegt aber bei vielen der Hase im Pfeffer.
Du weißt wahrscheinlich, wie viel Du nicht verdienen willst. Warum Du aber mehr verdienen willst bzw. welches Gehalt Du angeben solltest entzieht sich Deiner Kenntnis.
Nehmen wir an, Dir werden 28,000,00 € angeboten, dann reagierst Du körpersprachlich und mimisch höchstwahrscheinlich mit eindeutigen Signalen.
Trotzdem, Du bedankst Dich für das Angebot und argumentierst betriebswirtschaftlich aus Deiner Sicht, nämlich: „Danke für das Angebot. Diese Summe deckt leider nicht meine Kosten. Mietkosten, variable Kosten und fixe Kosten etc.“
Dann kommt die entscheidende Frage nach Deiner Gehaltsvorstellung und hier musst Du authentisch agieren.
Wenn Du von Deiner Gehaltsforderung selber nicht überzeugst bist und Dir bei einer 6stelligen Summe alle Gesichtszüge entgleiten – lass es sein. Das gleiche gilt für welche Summe auch immer.
Mach Dir eins deutlich.
Es kommt weniger darauf an was Du sagst, sondern es kommt darauf an w i e Du es sagst. Du musst also
1. von Deiner Leistung überzeugt sein und
2. von der entsprechenden Entlohnung aus Deiner Sicht.
Jetzt könntest Du eine Summe raushauen mit den Worten: „ Ich will 85.000,00 € verdienen.“
Diese Aussage triffst Du absolut überzeugend, aber – Du ermöglichst keinen Dialog über Deine Vorstellung.
Verpacke Deine Gehaltsforderung also so, dass Du Deinem Gesprächspartner die Möglichkeit bietest, darauf zu reagieren.
Zum Beispiel: „ Mein Ziel ist es, mittelfristig (ca.3 Jahre), langfristig (ca. 5 Jahre) oder kurzfristig (ca. 1 Jahr) 85.600,00 € zu verdienen“ oder Du baust in Deine Gehaltsforderung eine entsprechende Differenz ein, z.B. von – bis.
Achtung.
Setze nie zu tief an. Was Du jetzt verhandelst, das hast Du erst mal in der Tasche. In der Regel bekommst Du das Gehalt, was Du verhandelst, nicht das Gehalt, was Du verdienst.
Nenne eine „krumme“ Zahl. Damit erhöhst Du Deinen Erfolg auf ein höheres Gehalt.