Seit 1992 coache ich meine Kunden für das Vorstellungsgespräch im Rahmen des JobFindungsMarketing. Dabei fielen mir frühzeitig, zum Ende der 1990er Jahre, gewisse Gemeinsamkeiten zwischen dem ersten Date einer Partnersuche und dem ersten Termin für ein Vorstellungsgespräch auf.
Auch die JobFindung weist eine Menge Parallelen zur PartnerFindung auf. Bei der Methode sowie im Umgang mit verbalen und nonverbalen Kommunikations-signalen.
Den Teilnehmenden meiner Webinare wird beim Lesen sofort auffallen, dass die Autorin ebenfalls bewusstdarauf hinweist, stereotype Phrasen oder allseits bekannte Textbausteine zu vermeiden.
Im folgenden Beitrag beschäftigt sich Rachel Greenwald mit dem allseits bekannten Phänomen „Der erste Eindruck“ und gibt interessante Einblicke in bekannte und verbindende Elemente der ersten Kontaktaufnahme beim privaten, als auch beim beruflichen Aufeinandertreffen.
Und Sie hat nicht vergessen, dass ein Großteil unserer Kommunikation in der Regel mittlerweile digital stattfindet. Dabei kommt dem ersten Eindruck eine noch größere Bedeutung zu. Quelle
Auf den ersten Blick
Der erste Eindruck zählt – das gilt für Blind Dates wie für berufliche Treffen. Eine Partnervermittlerin verrät, wie Sie direkt positiv auffallen und warum Sie interessiert, aber auf keinen Fall interessant wirken sollten.
Sie denken, Sie haben einen guten ersten Eindruck hinterlassen – und dann: Nichts! Sie werden nicht zurückgerufen. Als Partnervermittlerin höre ich diese Klagen jeden Tag. Was läuft schief? Um das herauszufinden, habe ich ein Forschungsprojekt aufgesetzt. Zehn Jahre lang habe ich meine Single-Kunden, ihre ehemaligen Dates und zufällig ausgewählte Singles in Buchläden, am Flughafen oder bei Speeddating-Veranstaltungen befragt.
Mehr als 1000 Menschen haben mir ihre Geschichte erzählt: warum sie sich auf Anhieb mit jemandem gut verstanden hatten, aber dann nach dem ersten Treffen das Interesse verloren. Sie erzählten, wie online schnell der Funke übersprang, aber auch sofort wieder erlosch. Und sie berichteten über erste Eindrücke, die verheerend waren.
Nett, aber langweilig
Meine Ergebnisse gefallen mir nicht, weil sie unfair erscheinen. Aber die Wahrheit ist: Menschen warten mit ihrem Urteil nicht, bis sie jemanden besser kennen. Schuld daran ist eine Dynamik, die sich Primäreffekt („primacy effect“) nennt. In der Psychologie wird dieser Effekt als kognitiver Bias beschrieben, der dafür sorgt, dass die ersten Informationen über eine Person beeinflussen, wie wir spätere Informationen interpretieren. Oder kurz: Der erste Eindruck ist wichtig – sehr wichtig.
Sie wären überrascht, wie häufig beiläufige Kommentare oder Verhaltensweisen ihn verderben. Aus meiner Beobachtung als Partnervermittlerin waren es meist zwei Gründe, warum Menschen ein erstes, aber kein zweites Date wollten:
Jemand war nett, aber langweilig.
Jemand stellte Fragen wie bei einem Verhör, die zwar Informationen ans Licht brachten, aber keine emotionale Verbindung herstellten.