Auf die Frage „Was machst Du?“ solltest Du mit einer Aussage über Deine persönliche Verantwortung in Deinem Beruf antworten und nicht mit einer Stellenbeschreibung.
Wer arbeitet, muss wissen, was das Ziel ist Quelle
Sinnvoll, erfüllend – genauso soll auch der Berufsalltag sein. Ein dickes Gehalt, Dienstwagen und andere Statussymbole sind vielen Jungen dagegen schnurz. Damit stehen sie im krassen Gegensatz zu ihren Eltern, die von ihrem Beruf vor allem erwartet haben, dass er ihnen einen gewissen Lebensstandard sichert. „Sie möchten hinter dem stehen können, was sie tun – und wissen, warum sie es tun“, sagt die Psychologieprofessorin Tatjana Schnell, die an der Universität Innsbruck zur Sinnhaftigkeit in der Berufswelt forscht. Ob Arbeit als sinnvoll erlebt wird oder nicht, setzt sich nach ihren Erkenntnissen aus vier Faktoren zusammen:
Der Arbeitende muss seinem Job eine Bedeutung geben und die Frage „Macht es einen Unterschied, dass ich hier an dieser Stelle diese Aufgabe erledige?“ für sich bejahen können. Außerdem will er sich zugehörig fühlen, den Eindruck haben, er sei richtig in seinem Team, mit den passenden Kollegen und einer guten Arbeitsatmosphäre.
Drittens muss die Tätigkeit eine Orientierung bieten: Wer arbeitet, muss wissen, wohin sein Job führt, was das Ziel ist. „Damit ist zum einen die persönliche Entwicklung, aber auch das Unternehmensziel gemeint“, sagt Schnell. Und zu guter Letzt ist auch noch Kohärenz wichtig, dass also die Arbeit zum Arbeitenden und seinem Lebensstil passt.
All diese Kriterien soll ein Beruf erfüllen. Nur: Wie kriegt man es hin, den richtigen auszugraben? Wer einen guten Schulabschluss macht, hat die Qual der Wahl zwischen rund 18000 verschiedenen Studiengängen und gut 300 Ausbildungsberufen allein in Deutschland.
„Die Angst, das Falsche gewählt zu haben, begleitet viele vom ersten Arbeitstag an“, sagt Ragnhild Struss. Die Betriebswirtin berät seit mehr als zehn Jahren Menschen, die in berufliche Krisen geraten. Vertreter der Generation Y nehmen immer häufiger auf den cremefarbenen Sesseln in Struss‘ Hamburger Büro Platz. Alle plagt eine diffuse Unzufriedenheit. „Sie wissen plötzlich nicht mehr, ob sie sich für den richtigen Job entschieden haben, sehen den Sinn ihres Tuns nicht mehr“, erzählt Struss. „Sie hadern mit Überstunden, Druck und den Strukturen traditioneller Unternehmen: viele Hierarchieebenen, Bürokratie.“
Erster Job, erste Krise – manchmal liegen dazwischen nur wenige Monate. Die Beraterin attestiert den Jungen außerdem einen gewissen Hang zum Hedonismus. „Spaß haben, sich gut fühlen – dieses Bedürfnis ist sehr ausgeprägt, von frühester Kindheit an“, sagt Struss. Hauptsache, du bist glücklich. Das Problem dabei: Große Erwartungen bergen oft auch große Enttäuschungen.
In einer Umfrage der Techniker-Krankenkasse 2013 sagten fast zwei Drittel der 26- bis 35-Jährigen, ihr Leben sei in den vergangenen drei Jahren stressiger geworden. Hauptursache dafür sei die Arbeit. Gut ein Fünftel der Berufstätigen gab an, dass in diesem Zeitraum seelische Beschwerden oder Symptome wie Depression, Burn-out oder Angststörungen auftraten.
Selbst wer seine Arbeit grundsätzlich als sinnvoll betrachtet, merkt vielleicht irgendwann, dass der Traumjob nicht immer traumhaft ist. Sogar Mehdi, der die Chirurgie als seine „große Liebe“ bezeichnet.
Dabei fing doch alles so gut an: Als Assistenzarzt in der Notaufnahme hatte er im Minutentakt mit neuen Patienten, neuen Problemen, neuen Herausforderungen zu tun. „Klar war das stressig“, sagt er heute. „Aber ich fand es geil.“ Man wird gebraucht, kann in kurzer Zeit vielen Menschen helfen. „Ich kam nach Hause, war platt, hatte den ganzen Tag kaum getrunken, kaum gegessen – aber ich war zufrieden.“ Nach ein paar Wochen allerdings schlichen sich erste Zweifel ein. Er, der Gründliche, der alles richtig machen wollte, spürte den Druck der Fließbandarbeit. Den Patienten ganzheitlich betrachten, dazu war keine Zeit.
Hat er, haben all die anderen, die in die Krise rutschen, sich die Nachteile ihres Berufs nicht ausreichend klargemacht? „Das ist es nicht“, sagt Karriereberaterin Struss. Die Lebensläufe ihrer Klienten seien voll von Praktika – „die meisten haben sich bei ihrer Berufswahl ausreichend informiert“. Das Problem sei vielmehr die langfristige Perspektive. „Wenn die anfängliche Euphorie nachlässt und nicht mehr alles neu und spannend ist, fangen die Probleme an“, sagt Struss. Man müsse erst lernen, über viele Monate am gleichen Projekt zu arbeiten, in die Tiefe zu gehen, auch mal Monotonie auszuhalten. Macht mich mein Job langfristig glücklich? Kein Praktikum der Welt kann diese Frage abschließend beantworten.
Natürlich wusste auch Mehdi, was auf ihn zukommen würde. Hatte er doch vor dem Berufsstart den Klinikbetrieb lange genug von innen gesehen, als Praktikant, studentische Aushilfe und später im Praktischen Jahr. Und trotzdem war es nicht das Gleiche.
„Im Praktischen Jahr bekommst du eine Aufgabe“, erklärt der Mediziner. „Und wenn die erledigt ist, gibt dir jemand die nächste. Immer schön eins nach dem anderen.“ Als Assistenzarzt trug er plötzlich Verantwortung, musste zig Dinge gleichzeitig organisieren: Gespräche mit Patienten führen, im OP stehen, zwischendurch noch einen Arztbrief diktieren – und dann klingelte ständig das Telefon. Auf der anderen Seite wollte er ein Leben neben der Klinik führen, wollte Freunde treffen, Sport machen, ausgehen. Er führte ein Leben auf der Überholspur. „Dass das nicht ewig gut geht, hätte mir eigentlich klar sein müssen.“
Dann kam die große Erschöpfung. Er fühlte sich ausgelaugt, wurde häufig krank. Am Ende stellte er sich die bange Frage:
Ist es das wert?
Die Frage ist typisch für Mehdis Generation – ganz besonders für die, die mit Menschen arbeiten wollen. Diejenigen, die ihren Beruf als besonders sinnstiftend begreifen. Diejenigen, die für andere da sein wollen. Die gute Nachricht ist: Man kann darauf eine Antwort finden.
Mehdi wählte den radikalen Schnitt. Er kündigte. Nach vier Jahren Vollzeit in der Klinik, mitten in der Assistenzarztzeit, war Schluss. Einfach mal nichts tun. Das Vakuum erleben, nicht zu wissen, was kommt, das wollte er. Die gleichaltrigen Kollegen reagierten verständnislos. Die älteren gratulierten Mehdi zu dem mutigen Schritt. So richtig mutig kam der sich aber gar nicht vor. Schließlich hatte er sich gerade eingestanden, dass er das hohe Tempo seines eigenen Lebens nicht mehr mitgehen konnte. Er hatte die Notbremse gezogen. Raus aus der Mühle. War das mutig?
„Da geht einer konsequent seinen Weg, um sein Glück zu finden“, sagt der Coach Karsten Edelburg, der Menschen in beruflichen Krisen berät. „Das ist eine harte Entscheidung – aber manchmal ist die Kündigung nötig, um sich neu aufstellen zu können.“ Im Hamsterrad bleiben, sich keine Gedanken machen, sei oft deutlich leichter.
Die neue Freiheit fühlte sich merkwürdig an. Aber merkwürdig gut, sagt Mehdi. „Am Anfang musste ich erst einmal wieder lernen, richtig zu schlafen“, erinnert sich der 33-Jährige. Mehr als fünf, sechs Stunden pro Nacht waren zuletzt nicht mehr drin gewesen. „Ausschlafen konnte mein Körper nicht mehr.“ Zweite Aufgabe: Frühstücken lernen. „Habe ich ja nie Zeit für gehabt.“ Mehdi kaufte sich eine Kaffeemühle, bereitete sich nun morgens seinen Kaffee selbst zu. Las Zeitung, aß ganz in Ruhe. Und dann, ganz langsam, überlegte er, wie es weitergehen sollte. Wie sollte sein Job in Zukunft aussehen? Welche Rahmenbedingungen waren akzeptabel, welche nicht? Was war ihm wichtig, im Beruf, im Leben?
„Standortbestimmung“ nennt Beraterin Struss solche Phasen. Innehalten. Durchatmen. Nachdenken. In Ruhe. „Es hilft, die einzelnen Konfliktfelder voneinander zu trennen“, sagt Struss. Fühle ich mich unwohl, weil ich mein fachliches Wissen nicht einbringen kann? Oder ist es ein persönliches Problem, mit Kollegen, mit Vorgesetzten? Fehlt Anerkennung? Oder sind es die Strukturen, die Umstände? Zu viele Überstunden? Zu viel Bürokratie, die mich von dem abhält, was ich eigentlich tun sollte und wollte? „Wenn man sich das klargemacht hat, ist die Lösung meist schon greifbar.“
Oft verschieben sich aber auch die Prioritäten, je länger man im Berufsleben steht. Was in den ersten Monaten wichtig war, rückt in den Hintergrund. Dinge, über die man sich vorher nie Gedanken gemacht hat, werden wichtiger. Geld sei da ein klassischer Fall, sagt Struss. Viele Ypsiloner treten mit dem Credo an, Geld sei nicht so wichtig. Einen Unterschied machen, etwas Gutes tun, darauf komme es an. Doch das Gefühl kann sich abnutzen.
Stefan Wilhelm weiß nur zu gut, wie das ist. Seine erste Stelle trat der Kulturwissenschaftler bei Dialogue Social Enterprise in Hamburg an. Das Sozialunternehmen organisiert Ausstellungen auf der ganzen Welt, bei denen Blinde Sehende durch stockdunkle Räume führen. Die Besucher sollen ein Gefühl dafür bekommen, wie es sich ohne Augenlicht lebt. „Das Konzept hat mich einfach überzeugt“, sagt Stefan. Ihn lockten: ein junges Team, Kontakt zu Kollegen auf der ganzen Welt, von Anfang an viel Verantwortung und das Versprechen auf eine steile Lernkurve. Als Projektmanager übernahm er schnell auch Vertragsverhandlungen, hatte einen festen Platz im Team. Hinzu kam das, was Stefan „soziales Prestige“ nennt: „Wenn ich auf einer Party erzählt habe, was ich mache, fanden die Leute das spannend.“
Ein Jackpot, wie Stefan auch rückblickend noch findet. Geld war allenfalls zweitrangig. „Dass ich da nicht viel verdiene, war mir klar – spielte für mich aber auch keine Rolle“, sagt Stefan. In einer Bank oder einer Unternehmensberatung – klassischen Geldverdienerjobs also – hätte er nie arbeiten wollen. „Ein kleines Rädchen im Getriebe sein finde ich unattraktiv.“ Das Wichtigste für ihn: einen Unterschied machen. „Ich wollte die Wirkung spüren von dem, was ich tue.“
Blöd nur: An dieses Gefühl gewöhnt man sich. Irgendwann dachte Stefan nicht mehr jeden Morgen daran, dass er mit seinem Tun die Welt verbesserte. Die Lernkurve flachte ab. Routine gibt es auch im spannendsten Beruf. Und irgendwann rückte das Thema Geld in den Vordergrund. „Ich habe plötzlich realisiert, wie viele Stunden ich mich abrackere – und was am Ende dabei herauskommt“, sagt Stefan. Er fühlte sich ausgebeutet, war frustriert. „Mit gutem Gewissen allein kann man nun mal keine Miete zahlen.“ Als dann auch noch einige der lieb gewonnenen Kollegen gingen, packte Stefan ebenfalls die Koffer.
„Geld ist auch hier kein Selbstzweck“, sagt die Karriereberaterin Struss. „Aber es ist ein Hygienefaktor.“ Heißt: Es motiviert nicht – sondern fällt erst dann ins Gewicht, wenn etwas nicht stimmt.
Ein „gutes Leben“ führen. Was soll das sein?
Auch das hat Stefan am eigenen Leib erlebt: Heute arbeitet er wieder in einem Sozialunternehmen. Discovering Hands bildet blinde Frauen zu sogenannten medizinischen Tastuntersucherinnen aus, die Gynäkologen bei der Erkennung von Brusttumoren unterstützen. Wieder ist sein Gehalt nicht astronomisch, Stefan bezeichnet es als „okay“. Zufrieden ist er trotzdem. Der Grund: Er stieß als „Mann der ersten Stunde“ zum Projekt, konnte von Anfang an über seine Aufgaben bestimmen. Er trägt Verantwortung, spricht regelmäßig mit den Untersucherinnen und Kunden. Die Auswirkung seiner Arbeit spürt er jeden Tag. Und er konnte seinen Standort selbst wählen, eine ganz neue Freiheit.
Er entschied sich zunächst für seine Traumstadt Berlin, wo viele Freunde wohnen. Vor Kurzem begann dann sein großes Abenteuer: Stefan packte wieder die Koffer und zog nach Cali in Kolumbien, wo er für Discovering Hands eine neue Niederlassung aufbaut. „Besser könnte es nicht sein“, sagt er. „Ich freue mich darüber.“
Stefan ist froh, dass er seiner Branche treu geblieben ist. Er hat es geschafft, seinen Frust über die Rahmenbedingungen seiner Arbeit von der Sinnfrage zu trennen. „Grundsätzlich habe ich den richtigen Beruf gewählt“, da ist der 33-Jährige sicher.
Die Hamburger Karriereberaterin Struss erlebt allerdings immer wieder junge Menschen, die trotz reiflicher Überlegung ganz schön danebengreifen. „Die Persönlichkeit ist das Entscheidende“, sagt Struss. Denn nur, wenn der Beruf zum Menschen passe, könne man die Tätigkeit überhaupt als sinnstiftend empfinden.
Sie meint damit Menschen wie Vera Dondelinger aus Heidelberg – obwohl sich die beiden Frauen nicht kennen. Vera, 32 Jahre alt, hat einen Hang für das Schöne, mag Fotografie, geschmackvolle Einrichtung, gutes Essen. Am liebsten hätte sie Kunst studiert, sagt Vera. „Aber ich hatte Angst, dass das am Ende brotlose Kunst wird.“ Sicher sollte es sein. Und: „Lehrer werden, wie meine Eltern, das wollte ich auf keinen Fall.“ Wichtig sei ihr, ein „gutes Leben zu führen“. Was das sein soll? Kurz: viel Zeit mit den schönen Dingen im Leben zu verbringen.
Die Einser-Abiturientin entschied sich für ein Medizinstudium. „Arbeitslose Mediziner gibt es quasi nicht.“
Das Hobby wird zum Notausgang.
Das Studium beschreibt sie rückblickend als „kurzweilig“. Spaß habe ihr aber eher das Drumherum gemacht: Aufbruch aus dem Elternhaus, neue Menschen kennenlernen, mit denen man die bestandenen Prüfungen feierte. Das Lernen selbst habe sie eher als langweilig empfunden. Aber, mal im Ernst: „Wer paukt schon gern Pathologie?“
Die ersten Zweifel kamen ihr in den Praktika, bei Medizinern „Famulatur“ genannt. Die Tage in der Klinik waren lang und anstrengend. Schön, ästhetisch gar, waren sie nicht. Sie, die Sensible, Zurückhaltende, Kreative, ging unter im hektischen Stationsalltag. Sie erlebte Menschen in Extremsituationen, jeden Tag. „Kranke strahlen so viel Negatives aus“, erzählt Vera. „Sie haben Schmerzen. Sie haben Angst. Manche sind vorwurfsvoll, weil sie sich schlecht behandelt fühlen.“ Damit sei sie schwer zurechtgekommen. Sie, die Frau im weißen Kittel, sollte souverän sein, wissen, was sie tat – obwohl sie selbst Anfängerin war. Der Druck war groß, sie brauchte ein Ventil.
Gern gekocht habe sie immer schon. „Irgendwann habe ich angefangen, mit der Digitalkamera bei Kunstlicht auf mein Essen draufzubretzeln.“ Der Rest kam Stück für Stück, sie klickte sich durch Foodblogs im Netz, schaute sich die Bilder der anderen an, feilte an ihren Ergebnissen. Und irgendwann, nach einem langen Lernabend, lud sie ihre Werke in ein eigenes Blog, sie nannte es nicestthings.com. Die schönsten Dinge. „Das war nur für mich gedacht, um meine Arbeiten zu sammeln“, sagt sie. Immer wieder bastelte sie an ihrer Seite herum. Beim Fotografieren, Kochen und Dekorieren konnte sie dem Frust der Klinik entkommen.
Nach ein paar Monaten klopfte das erste Unternehmen an: Ob man auf ihrem Blog Werbung schalten könne? Vera stutzte. „In dem Moment wurde mir klar, dass ich mit meinem Hobby auch Geld verdienen könnte.“ Das Ventil wurde zum Notausgang.
Inzwischen kann sie davon gut leben. Was nicht heißt, dass sie weniger arbeitet als früher. Vom frühen Morgen an beantwortet sie E-Mails, textet, kauft ein, bastelt, backt, dekoriert. Fotografiert wird meist nachmittags, „weil das Licht am besten ist“. Abends, wenn ihr Verlobter, den sie im Studium traf, müde aus der Klinik kommt, sitzt sie oft noch am Computer, bearbeitet Bilder oder befüllt ihre Social-Media-Kanäle. Klar, auch an solchen Tagen spüre sie manchmal Stress. „Aber das ist etwas ganz anderes.“ Es gibt keinen Chef, der ihr im Nacken sitzt, keine Patienten, die um ihre Aufmerksamkeit buhlen. Der Sinn ihrer Arbeit, sagt sie, besteht nun darin, die Welt ein bisschen schöner zu machen. Die Leserpost, die sie zuhauf erhält, gibt ihr recht.
Und die Sicherheit? Schließlich sind Blogger vom Geld der Werbetreibenden abhängig, die ihre Meinung schnell ändern können. „Da mache ich mir keine Sorgen“, sagt Vera. Zur allergrößten Not könne sie ja auf ihr Studium zurückgreifen. „Als Pharmavertreterin würden sie mich eventuell noch nehmen“, sagt sie und lacht, optimistisch, selbstbewusst. Aber dass es soweit kommt, glaubt sie selbst nicht. Inzwischen habe sie ohnehin viele Kontakte zu Verlagen, Zeitschriften und Fotografen. „Die brauchen auch immer wieder mal Foodstylisten.“
Und Mehdi, der angehende Chirurg? Nach langer Abwägung ist er in diesem Herbst ins Krankenhaus zurückgekehrt zu seiner großen Liebe, der Medizin. Zurück in die Mühle also? Nein, sagt Mehdi. Er arbeitet jetzt Teilzeit, ist von der Chirurgie zur Inneren Medizin gewechselt, liebäugelt mit der Psychiatrie. Das Nachdenken, Tüfteln, das Interesse am Menschen ist ihm geblieben. Gleichzeitig schrieb er sich an der Uni Hamburg für Philosophie ein. Dass er das Studium abschließt, glaubt er nicht. „Ist aber ganz egal“, sagt er. „Ich tue das ja für mich.“ Chefarzt wird er mit diesem Modell vermutlich nicht werden. Möchte er aber auch gar nicht. Der Preis ist ihm zu hoch. Quelle
Mit Worten beginnt fast alles.
Ich bin nicht weiter von Dir entfernt als Dein Telefon – 04203 748449 oder nimm Kontakt zu mir auf